Köln – Der Onlinehandel nimmt stetig zu und damit auch der Versand von Waren. Allein die Post-Tochter DHL stellt in Köln täglich rund 40 000 Pakete zu. „Wir rechnen weiter mit einem Wachstum von jährlich zehn Prozent“, sagt Post-Sprecher Dieter Pietruck. Daher steige auch der Bedarf an Logistikflächen, insbesondere an Einrichtungen zur Paketzustellung. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an der Oskar-Jäger-Straße errichtet Aurelis für die DHL gerade eine neue Zustellbasis, am Dienstag wurde Richtfest gefeiert.

Die Zustellbasis ergänzt die drei bestehenden am Eifeltor, am Parkgürtel und an der Brügelmannstraße. Bei vollem Betrieb werden in der 6655 Quadratmeter großen Halle durch 50 Rolltore täglich rund 18 000 Sendungen in die Stadt hinausgehen. Sie werden ab dem frühen Morgen von eineinhalb Dutzend LKW-Zügen vom Paketzentrum Eifeltor nach Ehrenfeld gebracht, in einer hochmodernen Anlage sortiert und am Ende vom Band direkt von hundert Zustellern in Kleintransporter geladen und zu den Adressaten in den Zustellbezirken gebracht.

Der Ratsausschuss für Stadtentwicklung habe dem Bau der Halle in Ehrenfeld erst nach einer langen Debatte grünes Licht gegeben, berichtet Ratsmitglied Michael Frenzel (SPD). „Die Alternative wäre eine Zustellbasis am Stadtrand und die tägliche Belastung durch viele, viele Kleintransporter auf der Aachener Straße gewesen.“ Auch die Bezirksvertretung habe ihre Zustimmung mit Auflagen verbunden, etwa die Ertüchtigung der Oskar-Jäger-Straße oder den Bau von Lärmschutzwänden, die nun auch von Aurelis eingehalten würden, berichtet Bezirksbürgermeister Josef Wirges. „Unter diesen Voraussetzungen halte ich den ehemaligen Güterbahnhof auch aus Ehrenfelder Sicht für einen akzeptablen Standort“.

Nachdem der Rohbau der Halle fertiggestellt wurde, hat vor wenigen Tagen der Umbau südlich des Einfahrtsbereichs an der Oskar-Jäger-Straße begonnen. Dort wird die nördliche Schallschutzwand errichtet, an der südlichen Grundstücksgrenze steht sie bereits. Ende Oktober soll die Immobilie übergeben werden. Aurelis beziffert das Investitionsvolumen auf zwölf Millionen Euro. Die Halle wird laut Pietruck bereits in der Weihnachtszeit provisorisch genutzt, bevor nach dem Einbau der neuen Sortieranlage der eigentliche Betrieb im Frühjahr 2015 beginnen soll. Über den Bau einer weiteren Zustellbasis in Köln werde bereits nachgedacht.