Diagnose auf CoronaWie die Arbeit in einem Kölner Testzentrum abläuft

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Getestet wird durch einen Abstrich mithilfe eines Stäbchens.

Getestet wird durch einen Abstrich mithilfe eines Stäbchens.

Köln – „Dieses Infektionsschutzzentrum ist ein Meilenstein bei der Krisenbewältigung“, sagt Stadtdirektor Stephan Keller. Er meint das Diagnosezentrum III. Seit Ende letzter Woche ist es im Rautenstrauch-Joest-Museum in Betrieb. So besonders wie der Ort ist die Klientel, die im jüngsten der drei Kölner Infektionsschutzzentren auf das Coronavirus getestet wird. Ausschließlich Menschen, die jetzt die Stadt am Laufen halten, haben Zutritt. Es sind: Ärzte, Polizisten, Ordnungsamtsmitarbeiter, Feuerwehrkräfte, Pfleger.

Wer sich testen lassen möchte, muss eine Bescheinigung seines Arbeitgebers vorlegen, aus der hervorgeht, dass er in der so genannten „kritischen Infrastruktur“ arbeitet und ein Test gewünscht ist. Eine Überweisung durch einen Arzt ist dann nicht notwendig.

Verhindern, dass Risikogruppen in Gefahr geraten

„Wir haben großes Interesse, dass diese Menschen schnell an ihren Arbeitsplatz zurück können“, sagt Keller. Ebenso wichtig ist, dass die Menschen beispielsweise keine Infektion in Hochrisikogruppen einschleppen. Vier bis sechs Stunden dauert es, bis ein Abstrich aus Rachen und Nase im Labor Wisplinghoff in Lindenthal ausgewertet ist. Bei den Tests, die in den Zentren an der Uniklinik und am Krankenhaus Holweide gemacht werden, kann es bis zu zwei Tage dauern, bis ein Ergebnis feststeht. 196 Tests sind im Infektionszentrum III bisher ausgewertet worden.

Betrieben wird das Infektionsschutzzentrum III von der Kölner Berufsfeuerwehr. Sie hat inzwischen die operative Leitung in der Coronakrise übernommen. „Wir arbeiten hier in zwei Schichten mit jeweils sieben Feuerwehrleuten“, sagt Feuerwehr-Chef Christian Miller. Geöffnet ist von 6 bis 21 Uhr. „Wer zu uns kommt, ist meistens krisenerprobt. Dementsprechend entspannt sind die Leute“, sagt einer der beiden Feuerwehrmänner, die in Schutzanzügen die Zugangsberechtigung am Eingang des Völkerkundemuseums kontrollieren.

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Feuerwehrmann Marc David demonstriert den Ablauf im Testzentrum für Pressevertreter. Nachdem er die Hände desinfiziert und eine Gesichtsmaske erhalten hat, registriert er sich. Gegenüber des antiken Reisspeichers ist ein Kubus aus Plexiglas aufgebaut. Hier werden die Daten aufgenommen und beschriftete Teströhrchen ausgegeben . Danach geht es in einen von vier Pavillons. Mund auf, Stäbchen rein. Dann noch mit demselben Stäbchen einmal ins Nasenloch - fertig.

„Zweimal täglich holen wir die Teströhrchen ab. Wenn es ganz schnell gehen muss, werden sie uns gebracht“, sagt Hilmar Wisplinghoff vom gleichnamigen Labor. 24 Stunden täglich an sieben Tagen die Woche werden dort Coronatests durchgeführt. Das Labor macht deutschlandweit die meisten Coronavirus-Tests - mehr als 4000 täglich.

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