DirkesInsolventes Kölner Autohaus steht vor dem Aus

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Auf Transparenten machten die Kunden des insolventen Autohändlers Dirkes vor der Filiale in Ehrenfeld ihrem Ärger Luft.

Auf Transparenten machten die Kunden des insolventen Autohändlers Dirkes vor der Filiale in Ehrenfeld ihrem Ärger Luft.

Köln – Für die Rettung des Insolventen Autohauses Dirkes bleiben nur noch wenige Tage. Wenn es nicht gelinge, bis Ende August einen Investor zu finden, sei er gezwungen, eine geordnete Stilllegung einzuleiten, sagte Insolvenzverwalter Jens Schmidt am Mittwoch den Beschäftigten. In dem Fall, würden sie zum 31. August mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist entlassen.

Ohne Investor gäbe keine Alternative zu der drastischen Maßnahme. Und die Investorensuche erweise sich als außerordentlich schwierig. „Die Zeit läuft davon“, so Schmidt. Bei laufenden Kostren gebe es derzeit „geradezu existenzvernichtend geringen Erträge“.

Schließung wird zunehmend wahrscheinlicher

Um die Stilllegung einzuleiten, ist ein entsprechender Beschluss der Gläubigerversammlung erforderlich: Die muss dann vor Ende August zusammenkommen. „Wir kämpfen weiterhin bis zuletzt, um für die Automobilgruppe Dirkes eine tragfähige Zukunftslösung zu finden“, so Schmidt. Die Wahrscheinlichkeit einer Schließung werde aber immer größer. Kommt es dazu, wird der Geschäftsbetrieb ab Ende August heruntergefahren. Umfangreiche Reparaturarbeiten, die viel Zeit erfordern, werden dann wahrscheinlich nicht mehr angenommen.

Für kleinere Arbeiten wie Inspektionen oder Reifenwechsel gibt es aber noch eine Mannschaft. Derzeit hat Dirkes an Standorten in Köln, Bonn, Frechen und Sankt Augustin noch 220 Mitarbeiter. Die Kölner Standorte in Weidenpesch, Zollstock und Porz sind aber bereits geschlossen.

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Die 100 Jahre alte Automobilgruppe war stark gewachsen und hatte ein bundesweites Geschäft mit Gebrauchtwagen und Ersatzteilen betrieben. 2018 waren die Umsätze eingebrochen. Ein Sanierungskonzept war erarbeitet worden, das aber scheiterte, weil ein Autohersteller es nicht mittragen wollte. Am 7. Juni hatte Dirkes dann einen Insolvenzantrag gestellt.

Mitsubishi entschädigt Betroffene

150 Kunden, die ein Auto angezahlt haben oder ihren alten Wagen in Zahlung gegeben haben, fürchten um ihr Geld. Womöglich bekommen sie nach Jahren nur einen kleinen Teil zurück. Sie wollen am 1. September erneut vor der Zentrale in Köln protestieren, sagte Christoph Krause, der eine Facebook-Gruppe mit Geschädigten gegründet hat.

Wer einen neuen Mitsubishi gekauft hat, bekommt Hilfe von dem Autobauer, wie ein Sprecher bestätigte. Wer das Auto angezahlt oder bezahlt haben, bekomme es von einem anderen Händler. Anzahlung oder komplette Bezahlung würden dabei angerechnet. Derzeit würde eine zweistellige Kundenzahl per Telefon informiert.

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