Bezirkssportanlage BocklemündUmwelt und Ökologie stehen bei der Sanierung im Fokus

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Im Außenbereichs der Bezirkssportanlage Bocklemünd sollen zwei Kunstrasenplätze entstehen.

Bocklemünd – Knapp 2,8 Millionen Euro lässt sich die Stadt die Generalsanierung des Außenbereichs der Bezirkssportanlage Bocklemünd kosten, der nach dem Rat nun auch die Bezirksvertretung Ehrenfeld zustimmte. Herzstück der Erneuerung ist die Ersetzung der beiden jetzigen Aschenplätze durch zwei Kunstrasenplätze. Diese seien, so Gregor Timmer, Leiter des Sportamts, bis zu zweieinhalb Mal „leistungsfähiger“, da sie auch bei ungünstiger Witterung wie Regen noch bespielbar sind.

In der Kritik waren jüngst Kunstrasenplätze mit Kunststoffgranulat, da sie Mikroplastik in die Umwelt bringen. Für die beiden neuen Plätze an der Heinrich-Rohlmann-Straße soll daher eine Kork-Sandmischung als Füllstoff verwendet werden, was den Anteil an Mikroplastik erheblich reduziere.

Umweltaspekte weit stärker als bisher berücksichtigen

Damit nicht genug: Bei der Planung, so Timmer, habe das Sportamt „erstmalig unter Berücksichtigung der Ratsentscheidung zum Klimanotstand ein Programm in die Vorlage aufgenommen, welches die Flächenversiegelung durch den Kunstrasenbau ausgleichen soll.“ Die gesamte Maßnahme sei in enger Abstimmung mit dem Umweltamt geplant worden.

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So würden ressourcenschonende Aspekte beim Umbau der Sportanlagen weit stärker berücksichtigt als zuvor. Der Kunststoffrasen zum Beispiel, soll nach dem Ablauf seiner Lebensdauer von geschätzt zwölf bis 15 Jahren weitestgehend recycelt werden. Auch müsse die tragende Bodenschicht der vorhandenen Aschenplätze nicht erneuert werden, was den Einsatz von Maschinen und Transportwegen verringere. Genauer geprüft werde nun auch, ob die vorhandenen Materialien wiederverwendet werden können.

Bei der Rundumerneuerung des maroden Drainage- und Entwässerungssystems werde darauf geachtet, dass das anfallende Niederschlagswasser aus Gründen des Grundwasserschutzes direkt auf der Sportanlage versickern kann. Das entlaste auch die öffentlichen Kanalnetze. Eine Filteranlage mit Ionentauscher soll sicherstellen, dass keine unerwünschten Stoffe wie Mikroplastik ins Grundwasser geraten.

Schutz der Bäume und Einsatz von Energiesparlampen

Die sanierungsbedürftige Trainingsbeleuchtung soll durch energiesparende LED-Leuchten ersetzt werden. Die neue, von der Rheinenergie installierte Flutlichtanlage, bei der die Beleuchtungsstärke gedimmt werden kann, werde umwelt- und insektenfreundlich sein. Sämtliche Bauteile der Flutlichtanlagen seien zu 100 Prozent recycelbar.

Um den Grad der Versiegelung so gering wie möglich zu halten, soll zudem das Wegenetz auf der Anlage reduziert und mit Pflastersteinen ausgeführt werden, die die Versickerung zulassen. Auch die auf der Anlage stehenden Bäume würden bei der Planung berücksichtigt, sodass keine Fällungen erforderlich sind.

Sanierung ungenutzter Halle vermutlich teurer als Neubau

Auf die Frage von Marlis Pöttgen (FDP) nach der Dauer der Sanierungsarbeiten und der Ausweichmöglichkeiten für die Vereine und Schulen antwortete Gregor Timmer, dass nach der endgültigen Entscheidung des Rats noch die Erteilung der Baugenehmigung abgewartet werden müsse. Für die reine Bauzeit würden etwa drei bis vier Monate angesetzt. Er verwies auf die großzügigen Naturrasenflächen auf der Anlage: „Die Nutzer der betroffenen Plätze müssen während der Bauzeit auf diese Flächen ausweichen.“

Auch über die seit Jahren nicht mehr nutzbare Halle auf der Anlage sprachen die Bezirksvertreter. Timmer verwies auf eine technische Untersuchung, wonach davon auszugehen sei, dass eine Sanierung vermutlich teurer wäre als ein Neubau. Genauere Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. Die „Grundversorgung“ sei aber derzeit durch die vorläufige, 2017 fertig gestellte Ersatzhalle und die auf dem Gelände aufgestellten Duschcontainer gesichert, so der Sportamtsleiter.

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