Grünes Licht von der StadtRheinische Musikschule erhält ein neues Domizil

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Den Orchester-Proberaum können Passanten gut einsehen – die Fenster gehen über zwei Geschosse.

57 Jahre lang Interim: In Köln eigentlich nichts Besonderes. Doch damit soll es nun vorbei sein. Die Rheinische Musikschule erhält ein neues Domizil am alten Standort. Der Hauptausschuss der Stadt gab mehrheitlich grünes Licht für eine öffentlich-private Partnerschaft mit der Investorengruppe Bausinger/Pirlet in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Kaspar Kraemer. Das Haus soll abgerissen, neu gebaut und von der Stadt zurück gemietet werden.

1907 wurde das Gebäude an der Vogelsanger Straße als Krankenhaus errichtet, nach dessen Aufgabe zog 1965 die Rheinische Musikschule ein. Mittlerweile ist die Substanz marode, das Gebäude hat weder aus energetischer noch aus praktischer Sicht eine Zukunft. Die Suche nach einem neuen Quartier allerdings führte viele Jahre lang zu keinem Ergebnis.

Neubau ist an benachbarte Geschäftshäuser angepasst

2014 entstand die Idee, den Standort an der Vogelsanger Straße noch einmal genauer zu untersuchen und das freie Grundstück an der Ecke Vogelsanger Straße/Piusstraße mit in die Überlegungen einzubeziehen. Letztlich überzeugte das Angebot von Bausinger/Pirlet mit Kaspar Kraemer. Das alte Gebäude wird abgebrochen, an gleicher Stelle ein Neubau errichtet und die Baulücke an der Piusstraße geschlossen. Die viergeschossige Randbebauung schließt den Innenhof mitsamt der hier stehenden Bäume ein. Die Formensprache des geplanten Neubaus sei von „klassischen Vorbildern der Geschäfts- und Wohnhäuser aus der Umgebung beeinflusst“, heißt es seitens des Architektenbüros. Die Ecke wird abgerundet, die Dachflächen sowie die Materialien sind der Nachbarschaft angepasst.

Der Haupteingang bleibt an der Vogelsanger Straße, die Zufahrt zum Innenhof mit PKW- und Fahrradstellplätzen sowie E-Bike Ladestationen erfolgt über die Piusstraße. Das „Herz“ des Gebäudes bildet der sich über drei Geschosse erstreckende Orchester-Probenraum.

Während die Verwaltung in den ersten drei Geschossen im Bereich Piusstraße angeordnet ist, sind die Unterrichtsräume zur Vogelsanger Straße hin ausgelegt. Im Dachgeschoss ist ein großer Ballettsaal geplant. Die Technik auf dem Dach bleibt unsichtbar, im Süden ist das Dach mit 30 Photovoltaikmodulen ausgestattet. Alle Flachdachbereiche erhalten eine Dachbegrünung. Das Gebäude wird in Stahlbeton errichtet und mit hellem Klinker verkleidet.

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Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss werden optisch durch zweigeschossige Fensterelemente zu einem Geschoss zusammengeführt, was insbesondere bei beleuchtetem Saal einen eindrucksvollen Effekt haben soll. Passanten erhalten so von außen einen Einblick in den Orchesterprobenraum. Der Baubeginn ist für 2022 geplant, die Fertigstellung für 2024.

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