Neubauprojekt in Köln-BickendorfAm Ossendorfer Weg entstehen rund 200 Wohnungen

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Ossendorfer Weg

Blick in den künftigen Innenhof der Wohnanlage.

Köln-Bickendorf – Einst war die Rutsche die Attraktion für die Kinder aus dem Wohnblock. Sie stand zwischen zwei Häusern am Ossendorfer Weg inmitten eines großen Sandkastens. Jetzt ragt das Spielgerät aus Trümmerbergen hervor. Der Abbruch der Wohngebäude war der Startschuss zur Umsetzung des Vorhabens, am Ossendorfer Weg ein neues, attraktives Wohnquartier anstelle der Bauten aus den 1950er Jahren zu schaffen. Die wegen ihrer Grundrisse sogenannten Y-Häuser bleiben bestehen.

Bauherrin ist die GAG

Die GAG Immobilien AG will auf dem etwa 1,35 Hektar großen Grundstück zwischen Ossendorfer Weg, Mathias-Brüggen-Straße und Mühlenweg neue Wohnhäuser mit 191 Wohnungen und zwei Kindertagesstätten mit insgesamt acht Gruppen bauen lassen. Das Kölner Architekturbüro Lorber Paul ging als Sieger aus einem Wettbewerb hervor.

Lorber Paul stellte einen Entwurf vor, dessen Bestreben es ist, „mit wenigen, ruhigen Baukörpern ein qualitätvolles städtebauliches Ensemble zu schaffen, das den verschiedenen Anforderungen aus dem Umfeld gerecht wird und gleichzeitig eine selbstbewusste und eigenständige Lösung darstellt“, so die Beschreibung des Büros Lorber Paul. Dabei sind die Gebäude auf dem dreiecksförmigen Grundstück so angeordnet, dass sie einen geschützten Innenbereich bilden. Alle Wohnräume, in denen sich Menschen länger aufhalten, sind diesem ruhigen Hofbereich zugewandt.

Spielplätze sollen aufgewertet werden

Zum Ossendorfer Weg und den Y-Häusern hin ist der Block großzügiger geöffnet. Unter dem Areal werden Tiefgaragen angelegt, sodass ein autofreier Raum entsteht. Innerhalb dieser öffentlich zugänglichen begrünten Fläche werden auch die Außenspielflächen der beiden Kindertagesstätten angelegt. Öffentliche Spielbereiche wird es im neuen Hofbereich nicht geben. Dafür sollen die vorhandenen Spielplätze in unmittelbarer Nähe der Siedlung aufgewertet und ausgebaut werden. Die Freiraumplanung stammt vom Büro Scape Landschaftsarchitekten aus Düsseldorf.

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GAG-Vorstandsmitglied Kathrin Möller über das Vorhaben: „Mit den Neubauten am Ossendorfer Weg schaffen wir zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum. Davon profitieren alle: Menschen, die eine Wohnung suchen, die Stadt Köln, die ein neues und lebenswertes Quartier erhält, und die GAG, die damit weiter ihren Bestand ausbaut und qualitativ verbessert.“

Rund 75 Prozent der Wohnfläche werden mit öffentlicher Förderung errichtet. Die Gebäude werden vier bis sechs Geschosse haben. Somit wird deutlich höher gebaut als bei den alten, 1956/57 errichteten Gebäuden, die drei Geschosse boten. Hier gab es 59 Wohneinheiten. Das Projekt Wohnen am Ossendorfer Weg schafft somit 132 mehr an Wohnungen als bislang.

Termin für Baubeginn steht noch nicht fest

Das gesamte Projekt wird in zwei Bauabschnitten umgesetzt. So kann die zunächst noch erhalten gebliebene Kindertagesstätte an der Mathias-Brüggen-Straße bis zur Fertigstellung des Neubaus weiterbetrieben werden. Ein Termin für den Baubeginn steht noch nicht fest. Noch bis 2. August befindet sich der Entwurf des Bebauungsplanes in der Offenlage beim Stadtplanungsamt (Stadthaus), Außenstelle, Ladenlokal 5, Willy-Brandt-Platz 2. Für die Einsichtnahme in die öffentlich auszulegenden Unterlagen ist die vorherige Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 221-32008 sowie per E-Mail erforderlich. Zusätzlich sind die öffentlich auszulegenden Unterlagen auf den Seiten der städtischen Bauleitplanung eingestellt.

Die ersten Häuser der GAG-Siedlung am Ossendorfer Weg entstanden 1956 und 1957. Zu dieser Zeit bestand noch die Ossendorfer Mühle, die dem Mühlenweg den Namen gab. Sie wurde 1966 abgebrochen. Die Siedlung wurde 1973 südlich des Ossendorfer Weges um die vier jeweils achtgeschossigen Y-Häuser erweitert. Seit 2017 gibt es im Viertel ein Stadtteilbüro des Vereins Aktion Nachbarschaft. Von hier aus werden Aktionen koordiniert, die das Miteinander der Bewohner verbessern und das Umfeld verschönern und instand halten helfen.

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