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Skylines für KölnGrafiker gibt jedem Stadtteil eine Silhouette

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Grafiker  Klaus Lelgemann mit seinen Stadtteil-Kreationen für Wand und Brust. 

Ehrenfeld – Wenn Grafikdesigner Klaus Lelgemann von seinen kreativen Anfängen erzählt, fällt ein Name immer wieder: Tisa von der Schulenburg. In den 90er-Jahren lernt Lelgemann die bildende Künstlerin kennen, die zu diesem Zeitpunkt bereits als Nonne im Ursulinenkloster in Drosten lebt. Im Keller des Klosters weist „Schwester Paula“ den gelernten Betriebsschlosser in das Handwerk der Malerei ein und macht ihn mit der Kunstwelt vertraut. Für Lelgemann, der wie viele junge Männer im Ruhrpott für ein Bergwerk tätig ist, eine prägende Zeit: „Tisa hat mein Leben verändert“, sagt der heute 50-Jährige.

Umzug von Gelsenkirchen nach Köln 

1997 dann zieht der gebürtige Gelsenkirchener nach Köln, die einzige Stadt „in die es mich gezogen hat.“ In Köln fühlt sich Lelgemann direkt wohl und macht eine Umschulung zum Mediengestalter, bevor er in die Selbstständigkeit geht und der Liebe wegen nach Stadtlohn ins Münsterland zieht. Die Geschäfte laufen gut, unter anderem arbeitet Lelgemann mit Viktoria Köln zusammen und bringt mit dem Kollegen Jochen Terbeck eine eigene Getränkemarke heraus, den „Schwatten Tee“, ein Mischgetränk aus Limonade und Korn. Dann aber kommt die Corona-Pandemie, die sich auch im Auftragsbuch des Grafikdesigners bemerkbar macht. Lelgemann nutzt die Zeit für private Spielereien und entwirft am Computer eine stilisierte Skyline von Stadtlohn – eine Kundin wird auf das Design aufmerksam und lässt es sich auf Bildformat drucken: „Ab da hat sich das Ganze verselbstständigt“, so Lelgemann. 

Inzwischen bedruckt der Designer nicht nur Leinwände mit seinen Gestaltungen, sondern auch Pullover und T-Shirts. Ebenso ist die Anzahl seiner Motive gewachsen: So hat Lelgemann mittlerweile auch Silhouetten von Ehrenfeld und Lindenthal entworfen, die die markantesten Bauten der beiden Kölner Stadtbezirke zeigen. Den Colonius und den Helios-Turm etwa, die Universität und die alte Lindenthaler Feuerwache. „Auch der Kölner Dom ist in den Skylines vertreten, aber niemals das dominierende Element.“ Bei Lelgemanns Designs stehen die Bezirke im Vordergrund – jede Skyline ist anders und hat ihren eigenen Reiz. Nachdem er nun schon Silhouetten von Ehrenfeld und Lindenthal entworfen hat, will sich der Grafiker den anderen Bezirken widmen – wobei die Kölnerinnen und Kölner mitbestimmen können, welche Bauwerke auf keinen Fall fehlen dürfen.

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„Ich habe eine E-Mail-Adresse eingerichtet, über die mir die Leute Vorschläge und Fotos schicken können, ich freue mich über jede Mithilfe“, sagt der Grafikdesigner . Warum er sich ausgerechnet Köln mit einer solchen Inbrunst widmet, ist schnell erklärt: „Auch wenn ich hier nicht mehr wohne, bin ich mit Köln im Herzen verbunden, bin jede Woche hier, lasse meine Bilder immer von Willy Scheer bei Köln Total drucken und habe hier auch noch Familie.“ Trotz seiner künstlerischen Lehre bei Tisa von der Schulenburg und seiner kreativen Arbeit sieht sich der dreifache Vater indes nicht als Künstler. Kunst aber ist, was andere als Kunst erachten – und das kann bei Lelgemanns Motiven durchaus der Fall sein. Schließlich ist Köln schon ein Kunstwerk an sich. 

Vorschläge für die neuen Designs von Klaus Lelgemann können ihm per E-Mail gesendet werden. Die T-Shirts und Pullover mit den Silhouetten der Stadtbezirke sind im Internet erhältlich.

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