Viel teurer schon im RohbauWie geht es bei den Ehrenfelder Helios-Schulen weiter?

Lesezeit 3 Minuten
Die Baustelle der Heliosschulen an der Vogelsanger Straße in Ehrenfeld

Die Baustelle der Heliosschulen an der Vogelsanger Straße in Ehrenfeld

  • Nicht nur verteuert sich der Bau der Helios-Schulen an der Vogelsanger nun erheblich.
  • Man muss auch kein Prophet sein, um weitere Risiken beim Bau vorauszusehen.
  • Lesen Sie hier die Hintergründe.

Ehrenfeld – Der Bau der Helios-Schulen an der Vogelsanger Straße verteuert sich. Statt der bislang veranschlagten 91,72 Millionen Euro betragen die Gesamtkosten aktuell 104,47 Millionen Euro. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung an den Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft hervor, der Ende August tagt. Die erforderlichen Mittel sollen aus dem Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft und über den Flächenverrechnungspreis generiert werden. Das heißt, dass die jährlichen Mieten für die Grund- und die Gesamtschule steigen könnten.

Grund für die rund 14-prozentige Preissteigerung sind die Rohbaukosten. Sie liegen deutlich höher als veranschlagt. Angesetzt waren sie mit 16,8 Millionen Euro. Nach der Ausschreibung mussten sie jedoch in Höhe von 29,6 Millionen Euro vergeben werden. Die Mehrkosten von über 12,7 Millionen Euro übersteigen bereits den im Baubeschluss mit beschlossenen zehnprozentigen Risikozuschlag. Dieser betrug 9,17 Millionen Euro.

Das könnte Sie auch interessieren:

Man muss kein Prophet sein, um weitere Risiken beim Bau vorauszusehen. Er wurde Ende 2019 auf dem 11000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Ehrenfeldgürtel und Heliosstraße begonnen. Geplant sind Gebäude für eine Grund- und eine Gesamtschule sowie eine Einfeld- und eine Dreifeld-Sporthalle. Weitere Kostensteigerungen seien bei den Hauptgewerken – wie etwa Elektrotechnik, Sanitär- und Raumlufttechnik - zu erwarten. Auch bestehe zurzeit das unkalkulierbare Risiko der Corona-Pandemie. Dadurch könne es zu Lieferengpässen, Preissteigerungen und Personalengpässen kommen, die das Projekt verzögern könnten.

Alles zum Thema Universität zu Köln

Ausdrücklich heißt es allerdings in der Vorlage: „Der Fertigstellungstermin ist zurzeit nicht gefährdet.“Geplant ist eine Fertigstellung rechtzeitig zu Beginn des Schuljahres 2024/25. Voraussichtlich ab dem Haushaltsjahr 2025 würden für die Grundschule pro Jahr Flächenverrechnungskosten in Höhe von rund 214.000 Euro und für die Gesamtschule jährlich knapp 2,6 Millionen Euro zu Buche schlagen. Vorschläge zur Kostenreduzierung gibt es keine. Zumal der Bau einem engen Zeitplan unterworfen ist. Sollte der Bezug der Schule zum anvisierten Termin nicht klappen, würde es an den vorübergehend genutzten Schulstandorten der Helios-Gesamtschule eng.

Zurzeit werden die Schülerinnen und Schüler im ehemaligen Hauptschulgebäude Borsigstraße 13 in Ehrenfeld unterrichtet. Vom jetzt beginnenden Schuljahr an außerdem im generalsanierten Schulgebäude Overbeckstraße 71 in Neuehrenfeld. Der Betrieb der Heliosschulen begann mit dem Schuljahr 2015/16 in Sülz an der Mommsenstraße und der Kaisersescher Straße. Dort ist die Grundschule beheimatet. Die Gesamtschule startete im Sommer 2018 in der Borsigstraße in Ehrenfeld.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Heliosschule hat den Namenszusatz Inklusive Universitätsschule der Stadt Köln. Damit wird einerseits benannt, dass hier Inklusiver Unterricht stattfindet und dass es eine Praxisschule der Universität zu Köln ist. Angehende Lehrer werden im Schulalltag zusätzlich zum Schulkollegium eingebunden. Dies ist ein bundesweites Modellprojekt.

Im Schulgebäude soll es keine herkömmlichen Klassenräume geben, sondern offene Etagen mit besonderen Rückzugsmöglichkeiten, die ein ganz neues Lernen ermöglichen sollen.

Rundschau abonnieren