EinschulungSo erlebten i-Dötzchen in Köln den ersten Schultag

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Ein neuer Lebensabschnitt beginnt: 60 Kinder starteten an der Montessori-Schule Gilbachstraße. 

Köln – Mit bunten Schultüten und Schulranzen größer als sie selbst stehen die Erstklässler der Montessori-Schule Gilbachstraße vor der Kirche St. Albans versammelt. Um sie herum stehen Eltern in kleinen Grüppchen zusammen und tauschen sich über die Erlebnisse des besonderen Tages aus. Andere machen eifrig Fotos, versuchen jeden Moment einzufangen. Geschwisterkinder wuseln durch die Menge und lenken kurz die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich.

Gemeinsame Feier auf dem Schulgelände

Insgesamt 10.202 Kinder erlebten an diesem Mittwoch ihren ersten Schultag an den Kölner Grundschulen. 60 von ihnen feierten gemeinsam mit Familie und Freunden im Stadtgarten ihre Einschulung in die Montessori-Schule Gilbachstraße. „In den letzten Jahren mussten wir die Feier wegen der Pandemie draußen abhalten, das haben wir dieses Jahr einfach beibehalten“, erzählt Johanna Schubert, Schulleiterin der Montessori-Schule.

Im Park sei ohnehin viel mehr Platz als auf dem kleinen Schulhof, die Menge könne sich besser verlaufen. „Uns war wichtig, dass dieses Jahr wieder alle dabei sein können, auch die Großeltern, Paten und Freunde“, sagt Schubert. Seit 2005 lehrt sie an der Montessori-Schule, die Schulleitung hat sie 2017 übernommen. Der erste Schultag, so sagt Schubert, sei trotzdem immer wieder aufregend. „Man wünscht sich für die Kinder einen guten Start und dass sie gut ankommen“, sagt sie.

So ergeht es auch den Eltern, die ihre Kinder nun ein kleines Stück mehr in die Selbstständigkeit abgeben. Mit gemischten Gefühlen sehen sie ihre Kinder heute in ihre Klassen verschwinden. „Einerseits freue ich mich, andererseits heißt es jetzt, ein Stück mehr loszulassen“, erzählt eine Mutter gerührt.

Unterricht in Helios-Schule unter freiem Himmel

„Mein Stiftdeckel ist in den Gully gefallen.“ Dieser Satz von Lehrerin Lena Fenten macht deutlich, dass für einen Teil des Kollegiums und der Schülerschaft an der Helios-Gesamtschule keine Normalität herrscht. Weil das Interim in Vogelsang wegen einer Schadstoffbelastung nicht bezogen werden kann, muss der Unterricht vorerst draußen stattfinden.

Die Fach- und Lehrkräfte in der inklusiven Schule improvisieren. Rund um den Bau haben die Klassen sich eigene Plätze gesucht. Etwa 30 Jugendliche aus den Klassen 7 und 8 haben sich mit ihren fünf Fachkräften im Schatten des Gebäudes versammelt. „An Fachunterricht ist so nicht zu denken. Für die Schülerinnen und Schüler ist es super schwer, sich draußen zu konzentrieren“, sagt Fenten. Gerade für Kinder mit Förderbedarf sei eine Struktur hilfreich. „Wir machen in Gruppen Spiele und Teambuilding“, erklärt Fachkraft Simon Friedrichs.

Manche Kinder finden den Unterricht unter freiem Himmel schön. Es hilft ihnen, sich besser kennenzulernen. Denn in der Helios-Gesamtschule sind immer Doppeljahrgänge zusammengefasst. Aber längst nicht alle Kinder sind vom Freiluftunterricht überzeugt. Obwohl er eifrig mit einer Gruppe Gleichaltriger Uno spielt, kritisiert ein 13-Jähriger: „Ich hätte lieber länger Ferien gehabt, weil wir ja eh gerade nichts lernen.“

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Kollegium und Schulleiter hoffen, dass sie ab Mitte nächster Woche in den Neubau können. Damit das möglich ist, müssen die Schadstoffwerte vom Gesundheitsamt als unbedenklich eingestuft werden.

Durch Dauerlüften sollen sich die Schadstoffe verflüchtigen. „Bei intensiver Lüftung ist mit einer stetigen Verringerung der Konzentration zu rechnen“, hatte die Stadt mitgeteilt. (dha)

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