Endlich barrierefreiKölner Südbahnhof wird modernisiert

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Das alte Bahnhofsgebäude kann nicht umgebaut werden. Über eine neue Röhre sollen Aufzüge zu den Bahnsteigen führen.

Das alte Bahnhofsgebäude kann nicht umgebaut werden. Über eine neue Röhre sollen Aufzüge zu den Bahnsteigen führen.

Köln – Dieses Projekt darf nur vom Ergebnis aus betrachtet werden. Ansonsten droht Kopfschütteln über eine eigentlich gute Umbaumaßnahme: Der Südbahnhof wird modernisiert. Endlich barrierefrei. Endlich Überdachungen auf allen Bahnsteigen. Endlich ist der Ausgang an der Zülpicher Straße von allen Bahnsteigen aus direkt erreichbar. Das lassen sich sich Bahn und Landesregierung etwas kosten. Am Dienstag übergab NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst am Südbahnhof den Bewilligungsbescheid für rund 8,3 Millionen Euro an Fördergeldern. Doch damit ist die Rechnung nicht vollständig, denn wenn die Arbeiter im Dienste der Bahn in rund zweieinhalb Jahren fertig sein werden, rückten die von der Stadt Köln beauftragten Firmen an und legen nochmals Hand an den Bahnhof.

Fit machen für Rhein-Ruhr-Express

Dem Rhein-Ruhr-Express sei Dank. Weil der Südbahnhof ein Zubringer für die neuen Schnellverbindung werden soll, waren die dortigen Zustände für die DB nicht mehr akzeptabel. Fahrräder und Gepäck müssen auf die vier Bahnsteige gebuckelt werden, denn Aufzüge oder Rolltreppen gibt es nicht. Wer an den Gleisen 1 und 2 ankommt und zur Zülpicher Straße möchte, muss über Treppen zu den Gleisen 3 und 4 wechseln, denn nur an deren Ende befindet sich der entsprechende Ausgang. Da nehmen dann doch viele lieber den gefährlichen Weg über die Gleise.

Alle Bahnsteige sollen Überdacht werden.

Alle Bahnsteige sollen Überdacht werden.

Das altehrwürdige Bahnhofsgebäude an der Luxemburger Straße mit seinen Zugängen zu den Gleisen kann zur Lösung dieser Probleme nicht beitragen. Der Denkmalschutz verhindert einen tiefgreifenden Umbau. Deshalb schafft die Bahn auf Seiten der Zülpicher Straße einen neuen Zugang. Eine Tunnelröhre mit Treppen und zwei Aufzügen (siehe Grafik). Jedoch gräbt sie den Tunnel nur bis zum Gleis 4. Mehr braucht es schließlich nicht aus Sicht der Bahn.

Die Stadtverwaltung blickt weiter. Denn gut wäre auch, wenn die Bahnsteige direkt von der Moselstraße aus erreichbar wären. Doch einen Tunnel, der von der Zülpicher Straße bis zur Moselstraße reicht, ist für die Bahn zu viel des Guten. Wer so etwas haben möchte, der soll es bitte selbst machen.

Also wird erst die Bahn ihren Tunnel bis auf Höhe des Gleises vier graben, ihre Rechnung bezahlen und dann die Baustelle schließen. Die Stadt übernimmt, macht den Durchstich, also verlängert den Tunnel bis zur Moselstraße und stellt eine eigene Rechnung auf. Die beläuft sich auf rund 2,3 Millionen Euro – wird aber immerhin zu 90 Prozent gefördert.

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