Es wird engBis zu 50.000 Kölner brauchen einen neuen Führerschein

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Eine Übersicht über die Umtauschfristen.

Köln – Die Zeit läuft – vor allem für Menschen zwischen 62 und 68 Jahren, die einen gültigen Führerschein brauchen: Bis zum 19. Januar 2022 müssen sie ihr Dokument umtauschen, das sind nur 90 Tage. Aber allein die Bearbeitung dauert drei bis vier Wochen, es könnte also sehr eng werden – zumal es in Köln im ersten Schritt um 50 000 Menschen der Jahrgänge 1953 bis 1958 geht. Wie viele davon schon getauscht haben, war am Freitag unklar. Davon dürfte abhängen, wie realistisch es ist, dass tausende Menschen bis Mitte Januar tatsächlich einen neuen Führerschein haben. Insgesamt betrifft es bis 2033 rund 600 000 Kölnerinnen und Kölner.

Warum braucht es den Umtausch?

Weil die Europäische Union einheitliche Standards einführen will, um den Führerschein besser vor Fälschungen zu schützen. Seit Januar 2013 haben die Dokumente einen Standard, alle vorherigen Exemplare müssen umgetauscht werden. Es betrifft alte graue, rosafarbene, aber auch Kartenführerscheine aus der Zeit vor 2013. Laut ADAC sind das 43 Millionen Exemplare in Deutschland, 15 Millionen in Papierform (ausgestellt bis Ende 1998) und 28 Millionen als Karte (nach 1998 bis 18. Januar 2013).

Und wer ist wann dran?

Das regelt eine Tabelle, grundsätzlich richtet es sich nach dem Ausstellungsdatum des Führerscheins – allerdings gibt es einen Unterschied: Bei den bis Ende 1998 ausgestellten Papierexemplaren zählt das Geburtsdatum, los geht es mit den Jahrgängen 1953 bis 1958, sie müssen bis 19. Januar umgetauscht haben. Bei allen Führerscheinen ab 1999 zählt tatsächlich nur das Ausstellungsdatum (siehe Grafik). Zwei Gruppen haben noch zwölf Jahre Zeit bis 2033.

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Was kostet der Umtausch?

24 Euro in Köln. Soll es besonders schnell gehen, kommen nochmal 9,75 Euro für die Expressbestellung dazu, das macht dann 33,75 Euro. Es geht übrigens keine Berechtigung oder Klasse verloren, es braucht auch keine Gesundheitsprüfung. Der neue Führerschein gilt 15 Jahre.

Und wo tauschen Bürger den Führerschein um?

In einem der neun Kundenzentren (siehe Info-Text). Die Bürger müssen persönlich vorbeischauen, um den Führerschein umzutauschen. Es braucht ein Lichtbild, den Personalausweis und den alten Führerschein.

Kundenzentren

9 Kundenzentren gibt es. Da das Coronavirus mittlerweile zum Alltag gehört, stellt sich die Frage, wann die Bürger den Regelbetrieb ohne Einschränkungen erwarten können? Die Stadt sagt: „Eine weitere Öffnung für Laufkundschaft sowie Terminkund*innen wird unter Berücksichtigung der örtlichen und pandemiebedingten Rahmenbedingungen geprüft.“ (mhe)

Wird es terminlich also eng bei der Stadt?

Zumindest eilt es. Denn zieht man die drei bis vier Wochen Bearbeitungszeit ab, heißt das ja eigentlich: Wer am 19. Januar auf jeden Fall seinen gültigen Kartenführerschein haben will, muss den Umtausch bis etwa Weihnachten beantragt haben.

Gibt es denn genügend Termine?

Bislang konnte die Stadt die Nachfrage „zeitnah bedienen“. Allerdings: Es ist aktuell nicht möglich, im Internet einen Termin zu machen. Das ändert die Verwaltung auf den letzten Metern, laut eines Sprechers soll es ab dem 2. November eine Rubrik Führerscheinumtausch geben. Die Stadt rechnet mit einer erhöhten Nachfrage. Der Sprecher teilt mit: „Die Bearbeitung dieser Anträge wird daher kurzfristig intensiviert, so werden für den Bereich Führerscheinumtausch deutliche Kapazitätserweiterungen umgesetzt.“

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Was passiert, wenn der Umtausch zu lange dauert? Die Stadt teilt mit: „Klarzustellen ist: Die Fahrerlaubnis erlischt nicht – nur das Dokument Führerschein verliert seine Gültigkeit. Man fährt also nicht ohne Fahrerlaubnis, sondern ohne gültigen Führerschein.“ Das kann laut ADAC bei einer Polizei-Kontrolle zehn Euro kosten.

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