Fanparty in der Lanxess Arena6000 Fans fiebern bis in den Morgen beim Super Bowl mit

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Rund 6000 Football Fans verfolgten das Event live in der Lanxess Arena.

Köln – Seid ihr noch wach und gut drauf?“, fragt Moderator Volker Schenk um 4 Uhr morgens die aufgeregten Zuschauer in der Lanxess Arena, die prompt erwidern. Es wird schon fast hell, nach knapp sechs Stunden ist das Sitzfleisch platt und die Nerven liegen blank. Für die deutschen Footballfans steigt Sonntagnacht das größte Einzel-Sportspektakel der Welt, der 54. Super Bowl. 

Es ist hitzig und die Spannung ist förmlich greifbar, während 6000 Augenpaare auf die vierseitige Würfel-Bildschirm-Fläche im Zentrum gerichtet sind. Das Football Finale, das weltweit mehr als 165 Millionen Menschen schauen, findet auch in Deutschland eine immer größere Anhängerschaft und das Spiel der Superlative erfordert seit letztem Jahr auch in Köln ein Public Viewing im Großformat und amerikanischem Stil. 

Größte Super Bowl Fanparty Deutschlands

Ab 22 Uhr trudeln die Zuschauer zu der größten „Super bowl Fanparty“ Deutschlands in die Arena. Genug Vorlaufzeit, denn die deutschen Football-Fans müssen schon Nachteulen sein, wenn sie die Liveübertragung schauen wollen. Um 0.30 Uhr unserer Zeit ist erst der Start des Spiels, der sogenannte Kick-off und die Euphorie der Übertragung scheint auf die Zuschauer in der Lanxessarena überzuspringen.

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Die Luft brennt noch von dem KEC-Spiel, was wenige Minuten vorher sein Ende gefunden hat. Die Eisfläche ist nur mit grauen Planen überdeckt, in der Mitte ein orangefarbenes Viereck, auf dem zwei Sofas und ein Fernseher stehen. Darauf haben es sich Moderator Schenk und Experte David Odenthal gemütlich gemacht. Die Fans haben sich mit Hotdogs, Bier, Popcorn und Nachos eingedeckt, in Football Trikots gehüllt und fiebern mit. Diesmal geht nicht das „Runde", sondern im Optimalfall das „Ovale-Wurfgeschoss" in das Eckige. Die zwei besten Teams der vorangegangenen Football-Saison, die „San Francisco 49ers" und die „Kansas City Chiefs“, stehen sich gegenüber. Und es geht um mehr als die Vince „Lombardi Trophy", den 3,5 kg schweren Silber-Pokal in Form eines Footballs auf einer Säule. 

Zehn Prozent der Zuschauer sind Frauen

Das martialische Finale fordert nicht nur von den Spielern, sondern auch von den Zuschauer Durchhaltevermögen, denn das Spiel geht über mehrere Stunden. Aber für die deutschen Fans ist auch um vier Uhr Morgens nicht an Schlaf zu denken. Anfangs steht es schon gut für die „Francisco 49ers“(SF), aber dann starten die „Kansas City Chiefs“ (KC), die den Super bowl seit 50 Jahren nicht mehr gewonnen haben, eine rasante Aufhol-Jagd. Das hält auch die Zuschauer in Köln, 7.600 km entfernt von dem realen Geschehen im „Hard Rock Stadium" in Miami, in Atem. Im Kollektiv stimmen die Zuschauer tonal „Freud und Leid“ durch raunende „Oohs“ und „Aahs“ an.

Als Patrick Mahomes, Quarterback von „KC“, zum Wurf ansetzt ist es totenstill in der Arena. Dann ein Pass an „running back" Damien Williams der sich durch die Verteidiger schlängelt, fast ungläubig in die Endzone sprintet und es Touchdown heißt. Wenige Minuten danach folgen Jubelschreie im Hard Rock Stadion und in Köln, als um 4:10 Uhr Kansas City mit 31 zu 20 gewinnt.

Zuschauerin Susanne begleitet ihren Mann und seine Freunde bei dem Ereignis und ist begeistert. Sie gehört zu den wenigen Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts, die circa 10 Prozent der Zuschauer in der Arena ausmachen. Sie bezeichnet sich nicht als großen Footballfan, aber ihr gefällt die Stimmung bei dem „Arena-Public-Viewing" in typisch amerikanischer Übergröße. „Sonst haben wir immer das Finale Zuhause vorm Fernseher geschaut, hier ist das schon etwas anderes, mit so vielen Menschen zusammen mitzufiebern. Es macht großen Spaß“

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