Feuerattacke auf Polizeiautos17-Jährige aus Köln-Nippes soll wieder gezündelt haben

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Auch dieses Auto wurde Opfer der Flammen.

Köln – Die Passanten auf der Marzellenstraße in der Innenstadt bleiben stehen, diskutieren und schauen sich am Mittwochmittag den ausgebrannten Smart genau an. Er ist einer von fünf Fahrzeugen, die am späten Dienstagabend in der Innenstadt angezündet wurden – darunter auch Polizeiautos. Nach Rundschau-Informationen sollen auf die Reifen Grillanzünder gelegt geworden sein. Kurze Zeit später loderte es und die Flammen beschädigten die Fahrzeuge enorm. Für die Brandstiftung an zwei Streifenwagen soll eine 17-Jährige verantwortlich sein – möglicherweise auch für die anderen Autos. Drei Zeugen hatten gesehen, dass die Fahrzeuge der Bundespolizei im unteren Bereich qualmten und dann brannten. Sie löschten die Flammen mit einem Feuerlöscher. Bei den Autos der Bundespolizei handelt es sich um ein Führungsfahrzeug, mit dem der Chef der Wache in Köln unterwegs ist und ein weiteres Fahrzeug der Behörde. Tatorte sind die Straße „An den Dominikanern“, wo die Bundespolizei einen Parkplatz hat, die Marzellenstraße und am Kunibertskloster.

Tatverdächtige ist der Polizei bereits bekannt

Bei der Tatverdächtigen handelt es sich um eine polizeibekannte 17-Jährige, die schon einmal als Brandstifterin aufgefallen ist und deshalb vor Gericht stand. Dabei ging es um angezündete Autos im Stadtteil Nippes. Binnen weniger Stunden hatten am 7. September 2020 dort fünf Fahrzeuge gebrannt. Ende Februar 2021 wurde die damals 16-Jährige in drei Fällen schuldig gesprochen, die Brände gelegt zu haben. Weiterhin wurde sie schuldig gesprochen, „in einer anderen Stadt“ zwei Pkw angezündet zu haben, sagte ein Gerichtssprecher damals. Die 16-Jährige hatte gestanden, drei Autos in Nippes sowie die weiteren Fahrzeuge angezündet zu haben.

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Der Sachschaden wurde auf mehrere zehntausend Euro beziffert. „Es hat ihr alles sehr leidgetan“, sagte der Sprecher. Das Gericht war zum Ende der Verhandlung zu der Erkenntnis gekommen, dass die 16-Jährige seit den Taten eine „sehr positive Entwicklung genommen habe“, hieß es weiter. Vor dem Hintergrund des Erziehungsgedankens im Jugendstrafrecht hatte das Gericht die Schuld zwar festgestellt, aber keine konkrete Strafe verhängt. Doch mit der positiven Entwicklung der Jugendlichen war es offensichtlich am Dienstag Abend vorbei. „Die 17-Jährige wird dem Haftrichter vorgeführt“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

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Für die Bundespolizei ist es das erste Mal in den vergangenen Jahren in Köln, dass ein Auto angezündet wurde. „In den letzten Wochen ist mehrfach Gewalt gegenüber Kollegen bei Widerständen im Hauptbahnhof verübt worden“, sagte eine Sprecherin der Behörde der Rundschau. Dass die Gewalt sich nun auch gegen Fahrzeuge der Bundespolizei richtet, sei „erschütternd“.

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