Freude über NachwuchsSeltenes Przewalski-Fohlen im Kölner Zoo geboren

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Das kleine Stutfohlen „Viola“ bei ihrem Mutter „Luna“

Ulrike Weinert – Zuwachs bei den seltenen Przewalski-Pferden im Kölner Zoo: „Viola“ heißt das Fohlen, das am 18. April zur Welt kam. Jetzt sind sie zu fünft auf der kleinen Steppe, wo sie dem Zoo als „Artenretter“ alle Ehre machen. Denn mit dem Zuchterfolg feiern die Kölner zugleich ein Jubiläum: Seit 25 Jahren unterstützt der Kölner Zoo das Przewalskipferd-Schutzprogramm in der ungarischen Puszta, „Viola“ ist nach der dortigen Leiterin benannt.

Stute zeigt starke Muttergefühle

Die Mutter ist „Luna“, die 2017 im Kölner Zoo geboren wurde, Vater der vierjährige „Van Dan“. Für beide ist „Viola“ der erste Nachwuchs. Der Hengst kam im Prager Zoo zur Welt, er wurde vor zwei Jahren über das Europäische Erhaltungsprogramm (EEP) für die Zucht in die Domstadt geschickt. Nun hoffen Kurator Robin Lammers und Pfleger Ludwig Winzen, dass auch „Luca“, die Großmutter von „Viola“, noch in diesem Jahr für weiteren Nachwuchs sorgt. Immerhin zeigte die Stute nach der Geburt ihrer Enkelin so starke Mutterinstinkte, dass sie die Kleine für sich beanspruchte. Um die natürliche Ordnung wiederherzustellen, mussten die Pfleger ein wenig eingreifen. Ansonsten halten sie sich von den Tieren fern, sie sollen sich mit Blick auf mögliche Auswilderung nicht an Menschen gewöhnen.

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Przewalski-Pferde galten schon als ausgestorben. 

Przewalski-Pferde galten nach der Sichtung des letzten Exemplars 1969 in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in den Steppen der Mongolei und Chinas als ausgestorben. Seit 1992 gibt es Wiederansiedlungsprojekte, an denen die Kölner maßgeblich beteiligt sind. Heute werden wieder fünf Wildpferde-Herden in den Steppen und Halbwüsten gezählt. Damit der Bestand der stark gefährdeten Art wächst, werden drei bis vier Stuten jährlich aus europäischen Zoos in die Mongolei gebracht.

„Przewalskipferde sind robuster, genügsamer, kleiner, aber deutlich muskulöser als Hauspferde, man kann sie immer draußen lassen“, erklärt Ludwig Winzen. Sein Liebling ist die Leitstute „Lolita“, die dem Zoo mit ihren 27 Jahren zwar wahrscheinlich kein Fohlen mehr schenken kann, aber immer noch die Stärkste von allen Fünfen ist.

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