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Führung der GeldverschwendungWo werden Steuergelder in Köln verschwendet?

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Die Oper.

Die Oper.

Köln – Köln mangelt es an einigem, aber arm an Attraktionen ist diese Stadt nicht. Der Dom, der Rhein, die bunt Hüsjer om Alder Maat, diese Stadt wirft förmlich mit ihren Reizen um sich. Das hat auch der Bund der Steuerzahler erkannt.

Am Sonntag bittet die Organisation zu einer verschwenderischen Tour durch die Stadt, zu einer „Stadtführung der Steuergeldverschwendung“ genauer gesagt.

Es locken bei der Rundfahrt, die passenderweise an der Komödienstraße startet, sieben spektakuläre Beispiele des Geldverprassens. Alle haben bundesweit Beachtung gefunden.

Nur Berlin toppt Köln

Los geht es bei der berühmten Aussichtsplattform „Domblick“ des Landschaftsparks Belvedere in Bocklemünd. 8,60 Meter ist sie hoch, 90.000 Euro war sie teuer. Nebenan brummt der Verkehr über die A1. Kann man von der Plattform gut sehen. Die Bühnen am Offenbachplatz werden ebenfalls eine herausragende Rolle spielen, immerhin haben sich die Sanierungskosten von 253 auf geschätzt 570 Millionen Euro vervielfacht. Das ist Champions-League-Niveau, das toppt im Land nur Berlin mit seinem Flughafen.

Das alles ist im Schwarzbuch des Bundes nachzulesen. Der Verbandsvorsitzende Heinz Wirz wird vor Ort aus dem Standardwerk zitieren. Eine Lesung ist das eine, Verschwendung in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben, ist aber eine ganz andere Sinnesfreude. Und: Mit schnöde gestiegenen Baukosten gibt sich Köln nicht zufrieden. Ein größenwahnsinniges Bauprojekt wie der Lärmschutztunnel der A1 in Lövenich gehört schon auch dazu und richtig rund wird die Sause, wenn noch durchgeknallte Prestigeobjekte dazu kommen: Da liefert Köln den „Presshai“ einen solarbetriebenen Abfalleimer, der Müll verdichtet und Geld verbrennt.

Drei Stunden dauert die Tour, zum verschwenderischen Genuss gibt es Kaffee und Muffins, die Karten sind längst vergriffen. Der Bund der Steuerzahler teilt mit: Wenn Köln neue Attraktionen entwickelt, wird die Fahrt wiederholt.

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