Für jeden Schüler ein IpadPilotprojekt „Get your own device“ in sechs Kölner Schulen

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Gruppenbild der Musikklasse mit Schuldezernent (Mitte): Die Siebtklässler produzierten Songs mit Ipad-Unterstützung.

Gruppenbild der Musikklasse mit Schuldezernent (Mitte): Die Siebtklässler produzierten Songs mit Ipad-Unterstützung.

Köln – Beim Cup-Song-Projekt steuern die Siebtklässler im Musikunterricht jede Menge Klänge bei, mit Gitarre und Schlagzeug, mit der eigenen Stimme oder aufgenommenen Geräuschen. Dann wird ausgesteuert, gemixt. Der Cup-Song ist ein neuer, selbst produzierter Hit der Gesamtschule Wasseramselweg, bei dem Ipad-Apps die Klaviatur der Möglichkeiten erweitern.

Unterricht 4.0: Die Gesamtschule in Müngersdorf gehört neben der Helios-Gesamtschule zu den Kölner Vorreitern mit dem Pilotprojekt „Get your own device“ (Bekomme dein eigenes Gerät). Die 1:1-Ausstattung, ein Ipad für jedes Kind, startete 2020. Dazu gehören auch der Ausbau der Infrastruktur und pädagogische Konzepte, digitale Elemente einzubinden. Erziehungsberechtigte finanzieren die Geräte, die Stadt stellt die Software, Apps und IT-Support sicher. Das läuft in mittlerweile sechs Kölner Schulen. Die Schulverwaltung zog Montag mit Schulleitung und Eltern positive Zwischenbilanz an der Schule Wasseramselweg.

Ipads in Zahlen

Die Gesamtschule Wasseramselweg befindet sich im Aufbau bis Stufe 13 und zählt mittlerweile 650 Schülerinnen und Schüler, jedem steht ein Ipad zur Verfügung. Köln zählt rund 150 000 Schülerinnen und Schüler an rund 260 Schulen, es gibt für sie bislang 40 000 städtische mobile digitale Endgeräte, dazu 10 000 Lehrer-Ipads. Der sukzessive 1:1-Ausbau wird mit einer neuen NRW-Förderrichtlinie unterstützt.(MW)

Der Pool städtischer mobiler Endgeräte reicht dort für die Hälfte der 650 Schülerinnen und Schüler, für die anderen 50 Prozent beschafften Eltern Ipads. „Das Konzept funktioniert nur in Kooperation von Schule, Eltern und Stadt“, betont Bildungsdezernent Robert Voigtsberger. Die Digitalisierung in der Bildung sei eine wichtige Zukunftsaufgabe, „wir arbeiten dran, das bestmögliche Angebot zu schaffen und haben früh begonnen, die entsprechende Infrastruktur zu schaffen.“ Das Ziel: Jedes Kind solle ein mobiles digitales Endgerät in der Schule haben, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Die 2018 gegründete innovative Schule freut sich über den Ausstattungs-Schub auch für jeden neuen Jahrgang, so Schulleiterin Daniela Pilger. Das technikaffine Kollegium sei sehr motiviert. Die Umstellung aufs Home-Schooling habe auch in Corona-Zeiten reibungslos funktioniert, bestätigen Eltern. Von Vokabeltests über Klassenchats bis zu Musik-Projekten reichen die Anwendungen. Dies sieht in der Praxis aber je nach Schule, Ausstattung und didaktisch-digitalem Knowhow anders aus.

Bis zur 1:1-Ausstattung für alle ist es noch weit (s. Info). Eine neue NRW-Förderrichtlinie soll künftig mehr Schulen dies ermöglichen. Mit Endgeräten allein fängt man nur etwas an, wenn die Leitungen liegen. In Köln haben bisher 177 von 300 Schulgebäuden gigabitfähige Leitungen. „Get your own device“-Geräte sind übrigens auch privat sicher zu nutzen. Wenn eigene Geräte mitgebracht werden (Bring your own device), ist das laut Experten aufwendiger.

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