Galeria Karstadt KaufhofFlilial-Schließungen treffen Köln glimpflich

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Die großen Ankerhäuser bleiben bestehen .

Köln – Es war eine Zeit quälender Ungewissheit. Als bekannt wurde, dass Galeria Karstadt Kaufhof 62 Filialen schließen würde, begann das große Bangen, wen es letztlich erwischen würde. Dass es Köln nicht so schlimm wie andere Regionen getroffen hat – die großen Ankerhäuser in der Schildergasse, der Breite Straße und auch die Nippeser Filiale bleiben erhalten – wird die Kollegen in Weiden allerdings wenig trösten. Dort wird zugemacht.

Auch wenn es vielleicht nicht mehr ganz unerwartet kam – dass die Kaufhof-Filiale im Weidener Rhein-Center jetzt schließen muss, geht Kunden und den rund 50 Mitarbeitern zweifellos an die Nieren. Auf zwei Etagen hat die Galeria so ziemlich alles im Angebot, was es in den großen Innenstadt-Häusern auch gibt – das ganze Portfolio eben in etwas abgespeckter Form. Und auch das Rhein-Center wird diesen Brocken erst mal schlucken müssen, denn der Kaufhof ist im Gefüge des Centers alles andere als ein Leichtgewicht.

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Wie es mit den Sportläden in der Innenstadt weiter gehen wird, ist noch offen.

Noch nicht ganz klar scheint momentan noch zu sein, wohin die Reise mit Karstadt Sports auf der Schildergasse und dem direkt gegenüberliegenden Sport Scheck gehen wird – der Sporthändler war erst kürzlich vom Otto-Konzern an Galeria Karstadt Kaufhof übergegangen.

Die Mitarbeiter in Nippes dagegen können aufatmen. Sie sind Kummer gewohnt: Bereits mehrfach konnte man in den letzten Jahren den Eindruck haben, das Haus stehe auf der Kippe. Unter anderem beim letzten großen Einschnitt vor gut acht Jahren, als der Kaufhof in Kalk dichtgemacht wurde – in Form und Funktion nicht unähnlich seinem Nippeser Pendant. Heute sind in Kalk hinter der weitgehend erhaltenen Fassade gut 110 Wohnungen entstanden, Wohnungen, die der Stadtteil dringend braucht. Aber die Proteste aus der Kundschaft waren massiv, vor allem viele ältere Kunden klagten über den Wegfall „ihres“ Hauses.

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Auch die Filiale in Nippes bleibt bestehen.

Damals wie heute ging der Kelch an Nippes vorüber. Nach Rundschau-Informationen wohl auch deshalb, weil die Filiale von Beginn an nie rote Zahlen geschrieben hat. Das Haus an der Neusser Straße, zentral gelegen und fest im Stadtteil verankert, konnte weitermachen. Das hat gute Gründe: Der Nippeser Kaufhof hat eine Ankerstellung im Bezirk, weit über Nippes hinaus. Wohl kaum ein Anwohner aus den nördlichen Bezirken käme auf die Idee in die Innenstadt zu fahren, nur um dort in der Galeria einzukaufen. Der Kaufhof ist fest verwoben mit dem Veedelsleben, finanziert Weihnachtsbeleuchtungen mit und beteiligt sich an allerlei Aktionen der örtlichen Interessengemeinschaften.

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Auch der Nippeser Bezirksbürgermeister Bernd Schößler macht seiner Erleichterung spürbar Luft: Der Kaufhof präge die Neusser Straße, das Geschäftsleben und die Menschen seit Generationen. „Wir wollen euch, und wir brauchen euch“, meinte Schößler in Richtung der Kollegen.

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