Galgo-Hunde in KölnProtestmarsch für die „sanften Riesen“

Lesezeit 2 Minuten
Galgomarsch_02_jkb

Mit traurigem Blick und Botschaft: Ein Galgo demonstriert für seine Artgenossen.

Diejenigen, an die sich die Demonstration richtete, sitzen im knapp 1800 Kilometer entfernten Madrid. Trotzdem kamen auf dem Heumarkt mehrere hundert Besitzer spanischer Windhunde und Mitglieder von Tierschutzvereinen aus dem gesamten Rheinland zusammen, um auf das Schicksal der „sanften Riesen“, offiziell Galgos genannt, in ihrem Herkunftsland aufmerksam zu machen. Die meisten hatten ihre Vierbeiner gleich mitgebracht – viele davon gerettet aus nicht artgerechten Haltungsbedingungen.

Vom Bürgerhaus Stollwerck marschierten die zwei- und vierbeinigen Teilnehmer des „Galgo“-Marsches friedlich über die Severinstraße bis zum Heumarkt, wo bei einer Kundgebung mehrere Tierschützer über die Situation der Tiere informierten. Eine Tierschützerin war extra von der iberischen Halbinsel angereist. Die schlanken, großen Hunde mit den schmalen, langen Köpfen werden in Spanien zur Jagd benutzt und oft unter grausamen Bedingungen gehalten. Rund 50 000 Tiere werden laut der Organisatoren pro Jahr ausgesetzt oder landen in Tötungsstationen.

Allmählich gerate das Thema in Spanien vermehrt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, berichteten mehrere Tierschützer. „Es hat sich schon ganz viel bewegt und es findet ein Umdenken statt“, so eine Teilnehmerin, die im Tierschutz aktiv ist und familiäre Beziehungen nach Spanien hat. Auch im Fernsehen werde immer öfter über das Schicksal der Tiere berichtet.

Seit der Antike werden Galgos zur Jagd von Wildschweinen und Hasen eingesetzt. Wenn im Alter von sechs Jahren ihre Leistungsfähigkeit nachlässt, werden sie oft von den Besitzern „entsorgt“. Trotz ihres starken Jagdtriebes sollen Galgos ruhig vom Temperament und „verschmust wie Katzen“ sein, sagen Halter.

Rundschau abonnieren