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Gasleitung manipuliertUrsache für verheerende Explosion in Köln-Buchheim gefunden

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Die Lücke in der Wichheimer Straße, in der das Haus zuvor stand.

Köln – 

Nach der Explosion eines Wohnhauses in Buchheim sind die Ermittlungen zur Ursache weitgehend abgeschlossen. Wie die Kölner Staatsanwaltschaft mitteilte, hat der bei der Detonation getötete Senior (79) an der verschlossenen Gasleitung im Keller hantiert. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer: „Es strömte Gas aus und mit zeitlicher Verzögerung kam es zu der Explosion und anschließendem Feuer.“ Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann mit einem Werkzeug an der vor Jahren verschlossenen Leitung hantiert hat.  Wie lange in dem Haus an der Wichheimer Straße Gas ausströmte, bevor es zu der Explosion kam,  ist derzeit unklar.

Suizid als Hintergrund?

Möglicherweise wird ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Gutachter in dieser Frage eine Klärung bringen.  Ob der 79-Jährige sich das Leben nehmen wollte oder ob es ein Unfall war, ist laut Staatsanwaltschaft weiter ein Rätsel. Ein Abschiedsbrief wurde nach Rundschau-Informationen nicht gefunden. Auch gegenüber Nachbarn und anderen Zeugen hatte der Mann  in den vergangenen Tagen keine Selbstmordgedanken geäußert. Dies ergaben bisherige Befragungen der Ermittler im Umfeld des Mannes.  Allerdings hatte der 79-Jährige laut Polizei in den vergangenen  Jahren   bereits mehrere Selbstmordversuche unternommen. Als Beweismaterial nahmen die Ermittler eine gefundene  Gasflasche mit und untersuchten den Gegenstand. Bremer: „Die Gasflasche war unversehrt und hat mit dem Explosionsgeschehen nichts zu tun.“

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Das Haus beheizte der 79-Jährige mit tragbaren Heizgeräten, die in verschiedenen Zimmern des Gebäudes aufgestellt waren. Der Senior lebte seit sehr vielen Jahren alleine in dem Gebäude. Nachbarn kümmerten sich um den Mann, der allerdings sehr zurückgezogen lebte. Mehrere Anwohner  der benachbarten schwer beschädigten Häuser verloren nach der Explosion ihre Wohnungen. Eine 90-Jährige kam bei Bekannter  unter. Wann und ob die Menschen wieder in ihrer Häuser zurückkehren können, konnten die Behörden noch nicht bekanntgeben.

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