Grafik nach PostleitzahlenDas sind die Corona-Hotspots im Kölner Stadtgebiet

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Auf der Schildergasse und der Hohe Straße trugen geschätzt 90 Prozent eine Maske.

Köln – Im Rechtsrheinischen sind die Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie mit Abstand am höchsten. Das verdeutlichen neueste Zahlen der Stadt zu den einzelnen Kölner Postleitzahlenbezirken. Auffallend ist insbesondere der Wert im PLZ-Bezirk 51103 mit 786 erfassten Corona-Infektionen, der sich über Teilgebiete der Stadtteile Höhenberg, Kalk, Merheim und Vingst erstreckt. Deutlich geringer hingegen sind die Infektionszahlen im PLZ-Bezirk 50679 mit 194 Fällen, der Deutz und das südliche Mülheim umfasst.

Auch wenn die vorgelegten Infektionszahlen in den Kölner PLZ-Bezirken den Nachteil haben, dass man sie nicht in Beziehung zur dortigen Einwohnerzahl setzen kann (Daten liegen nicht vor), so machen sie dennoch deutlich, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtgebieten erheblich sind.

So verteilen sich die Fälle auf die Bezirke

Die Stadt hatte am Mittwoch die aktuellen Corona-Infektions-Zahlen (Stand 17. November) für die einzelnen Postleitzahlenbezirke zur Verfügung gestellt. Sie zeigen auf, wie unterschiedlich sich die Epidemie im Stadtgebiet verteilt.

Über die Gründe kann man weiterhin nur spekulieren. Eine wissenschaftliche Analyse, die die Stadt mit Hilfe von Wissenschaftlern des Fraunhofer Instituts bereits im Sommer angestoßen hatte, liegt laut Aussage der Stadt noch immer nicht vor – „auch weil sich die Epidemie-Lage ständig ändere“. Einige Gründe, die bei einer ersten Erfassung der Infektionszahlen in den Stadtteilgebieten Kölns im Juli bereits galten, sind auch bei den jetzigen Zahlen zu berücksichtigen. Die Gesundheitsbehörde beispielsweise hat nach eigener Aussage keine Informationen darüber, wie viele Bewohner sich in Privat-Laboren haben testen lassen.

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Zudem können hohe Infektionszahlen auch durch hohe Einwohnerzahlen in den PLZ-Bezirken begründet sein. Dies gilt zum Beispiel für diejenigen, die Stadtteilgebiete von Ehrenfeld, Nippes, Neustadt-Süd oder auch Lindenthal umfassen, wo jeweils mehr als 30 000 Einwohner leben. Weitere Einflüsse können die Infektionszahlen nach oben treiben, wie „Superspreader“-Ereignisse, bei denen es in der Vergangenheit zum Beispiel bei größeren Feiern, in Unternehmen, in Altersheimen oder sonstigen Orten, wo viele Menschen in Kontakt kommen, zu größeren Infektionsketten gekommen ist. Nach den Sommer- und Herbstferien kamen die mit Covid-19 infizierten Reiserückkehrer hinzu.

Im Juli hatte die Stadt in Aussicht gestellt, dass die genannten und andere möglichen Gründe für die unterschiedliche Ausbreitung der Corona-Infektionen in den einzelnen Stadtgebieten näher untersucht werden sollten (die Rundschau berichtete). Die damals ermittelten Daten sollten dazu beitragen, so die Stadt damals. Die aktuellen Zahlen könnten das auch.

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