Griechisch-orthodoxe GemeindeStadtdechant nimmt an Rheinsegnung teil

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Neugierig: Dechant Robert Kleine (gefaltete Hände) betrachtet die Segnung durch die griechisch-orthodoxe Gemeinde.

Neugierig: Dechant Robert Kleine (gefaltete Hände) betrachtet die Segnung durch die griechisch-orthodoxe Gemeinde.

Köln – Die gemeinsame Segnung des Flusses, der zwischen den Gotteshäusern zwei verschiedener Konfessionen fließt – symbolhafter kann Ökumene wohl kaum stattfinden. Am Dreikönigs-Tag am Samstag nahm der katholische Dom- und Stadtdechant Monsignore Robert Kleine zum ersten Mal an einer Fluss-Segnung der griechisch-orthodoxen Kirche teil. Eingeladen hatte ihn der Erzpriester und Pfarrer der griechisch-orthodoxen Gemeinden Köln, Constantin Miron. Seit rund zwei Jahren pflegen die beiden einen regelmäßigen Kontakt.

Die sakrale Zeremonie, der rund 200 Gemeindemitglieder beiwohnten, zog auch so einige zufällig vorbeikommende Passanten in ihren Bann. Begleitet von Messdienern, die Kerzen und ein goldenes Kreuz in die Höhe hielten, schritten die Geistlichen – Erzpriester Miron, Weihbischof Bartholomaios Kessidis von Arianz und Dechant Monsignore Kleine – in einer feierlichen Prozession von Alt St. Heribert, dem Sitz der Gemeinde, wo zuvor der Gottesdienst stattgefunden hatte, hinunter zum Rhein, der gerade viel Wasser führt.

Kreuz in die Fluten geworfen

Während die Gemeinde Fürbitten und das sogenannte „Troparion“ sang, eine Art liturgische Dichtung, warf der Bischof das rund 30 Zentimeter große Kreuz in die Fluten, bevor er das an einem Band befestigte Kreuz wieder hinaus zog. Drei Mal wiederholte sich der Ritus. „In Griechenland springen die Männer dem Kreuz hinterher ins eiskalte Wasser, um es wieder herauszuholen“, erzählte Gemeindemitglied Despina Alexandridou. Das geht im Rhein natürlich nicht. „Wenn jemand da rein springt, müssten wir ihn in Rotterdam wieder rausholen“, scherzte Pfarrer Miron.

Die Fluss-Segnung soll an die Taufe Jesu im Jordan und auch an die Bedeutung von Gewässern als Teil der lebendigen Schöpfung erinnern. Den 6. Januar begehen dabei beide Konfessionen jeweils als christliches Fest. Jedoch feiert ihn die Ostkirche als den Tag der Taufe Jesu und Erscheinung des Herrn, während in den Westkirchen die Anbetung des Jesus-Kindes durch die Weisen aus dem Morgenland im Vordergrund steht.

„Es ist schön, dass unsere beiden Konfessionen diesen Festtag zusammen begehen. Es zeigt unser positives und verständnisvolles, gutes Miteinander“, so Dechant Kleine. Auch Pfarrer Miron freute sich über das Kommen des Stadtdechanten und dankte ihm dafür. Der Monsignore sei in der orthodoxen Gemeinde jederzeit wieder herzlich willkommen. Den Weg über die Brücke kenne er ja jetzt, witzelte Miron.

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