GroßprojekteStadt Köln stellt 274 Millionen Euro für Schulneubauten zur Verfügung

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Viel Tageslicht haben die Flure der Annas-Langohr-Grundschule.

  • Von der barrierefreien Grundschule über Erweiterungsbauten bestehender Schulen bis hin zur Projektschule auf dem Heliosgelände.
  • Die städtische Gebäudewirtschaft arbeitet aktuell an 91 Schulbauten in Köln.
  • Am Donnerstag stellte sie drei Projekte vor.

Köln – Es handelt sich um Generalsanierungen, Erweiterungen oder Neubauten. Damit will die Stadt dem eklatanten Mangel an wohnortnahen Schulplätzen entgegenwirken, in Köln sollen bis 2030 insgesamt 54 Schulen komplett neu gebaut werden. In diesem Jahr stellt die Gebäudewirtschaft 274 Millionen Euro bereit, das sind 97,7 Millionen Euro mehr als 2019.

Ein Überblick:

Ende diesen Jahres soll die Anna-Langohr-Grundschule in Fühlingen fertig werden. Sie wird zunächst von 200 Schülern genutzt, die Sanitäranlagen wurden aber mit Blick auf eine Erweiterung für 300 Schüler geplant. Und die können sich auf ein Schulgebäude mit lichtdurchfluteten Räumen, breiten Fluren mit Selbstlernbereichen und altem Baumbestand auf dem großen Schulhof freuen. Und auf einen kurzen Schulweg – bisher müssen sie mit dem Schulbus zur Grundschule in Heimersdorf fahren. Das Schulgebäude ist barrierefrei, Ruth Kellersmann, Architektin bei der Gebäudewirtschaft, hat es geplant. „Barrierefreies Entwerfen erfordert ein ganz anderes Denken“, sagt sie. So sei etwa bei der Konzeption des Gebäudes und der Raumanordnung darauf geachtet worden, dass sich Kinder mit geistiger Beeinträchtigung leicht orientieren können. Die Flure sind breiter und bekommen viel Licht durch Atrien. Kinder, die auf Gehhilfen angewiesen sind, haben Platz genug, niedrig angesetzten Fensterfronten ermöglichen auch Kindern im Rollstuhl einen unbeschränkten Blick in den Außenbereich der Schule. Dort ist Platz für den Schulgarten und ein „grünes Klassenzimmer“, in dem auf halbkreisförmig angeordneten Natursteinstufen im Freien gelernt werden kann. „Grüne Klassenzimmer“ sollen zukünftig überall entstehen, wo Grundschulen gebaut oder saniert werden, sagte Petra Rinnenburger, Leiterin der Gebäudewirtschaft. Die Baukosten betragen 15 Millionen Euro.

Heliosgelände: Inklusive Universitätsschule

Zwei Schulen in einer entstehen auf dem Heliosgelände in Ehrenfeld: Eine Grundschule mit 200 Plätzen und eine Gesamtschule mit 900 Plätzen wurde als NRW-Pilotprojekt „Inklusive Universitätsschule“ geplant, bei dem in enger Verzahnung mit dem Schulbetrieb bis zu 80 Lehrer aus- oder fortgebildet werden können. Die Kinder und Jugendlichen arbeiten in offenen Lernlandschaften: Wände gibt es nur zur teilweisen Abgrenzung von Bereichen, die fürs selbstständige Lernen oder Gruppenanarbeiten vorgesehen sind. Schallschutzmaßnahmen an der Decke und am Mobiliar sorgen für einen geringen Lärmpegel.

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Als Projektschule mitten in Ehrenfeld stellt sie Versammlungsräume, Sporthalle und Küche auch den Menschen aus dem Veedel zur Verfügung. Die Baukosten der Heliosschule betragen insgesamt 94 Millionen Euro, sie soll im dritten Quartal 2024 fertig sein.

Erweiterungsbau für HVB-Gymnasium

Der dreigeschossige Erweiterungsbau neben dem Hildegard-von-Bingen-Gymnasium soll im dritten Quartal 2021 bezugsfertig sein, die Baukosten betragen 44 Millionen Euro. In dem Gebäude wird es Platz für Klassen- und Verwaltungsräume, die Fachräume des naturwissenschaftlichen Bereichs sowie eine Dreifach-Turnhalle geben. Im Erdgeschoss sind eine Bibliothek, eine Mediathek und offene Bereiche als Selbstlernzonen geplant. Mittelpunkt des Erdgeschosses wird ein 150 Quadratmeter großes helles Forum sein.

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