Gymnasien in KölnLehrer diskutieren mit NRW-Staatssekretär über „G9“

Lesezeit 2 Minuten
G9

Symbolbild

Köln – Wird bei der Umstellung vom Abitur nach acht Jahren (G8) am Gymnasium auf die G9-Regelung Lehrstoff draufgesattelt?

„Wir hoffen, dass mehr Zeit für die pädagogische Arbeit bleibt, die Lehrkräfte an Gymnasien sind am Limit“: Dr. Alexander Fladerer, Vorsitzender der Fachgruppe Gymnasien der GEW im Regierungsbezirk Köln, leitete mit Blick auf die Leitentscheidung der Landesregierung die Diskussion mit kritischen Fragen ein. Kommt ein neues Lehrfach hinzu? Steigt die Belastung für Pädagogen? Nicht nur das diskutierten auf Einladung des GEW-Stadtverbands die Pädagogen mit der GEW-Landesvorsitzenden Dorothea Schäfer und Staatssekretär Mathias Richter vom NRW-Schulministerium.

Gewerkschafter wollen flexible Oberstufe

Das Ministerium rechnet damit, dass etwa fünf bis zehn Prozent der Gymnasien bei G8 bleiben wollen – was die Schulkonferenz mit einer Zweidrittelmehrheit plus Eins beschließen muss. Bei insgesamt knapp 600 Rückmeldungen wissen rund 50 Gymnasien noch nicht, welchen Weg sie einschlagen wollen, etwa zehn seien für G8, die anderen für G9.

Die Gewerkschafter unterstrichen, dass sie statt einer Leitentscheidung mit der Option, bei G8 zu bleiben, eine einheitliche G9-Regelung favorisieren. Bei der Einführung von G8 sei kaum Inhalt gestrichen worden, der Lernstoff verdichtete sich. Jetzt sollte nicht Neues hinzukommen, sondern Raum für Übung und Vertiefung des Stoffes bleiben. Und innerhalb von G9 sollte es möglich sein, vorher oder auch später das Abi zu absolvieren, also eine zwei- bis vierjährige flexible Oberstufe.

Kein neues Fach Wirtschaft angestrebt

Staatssekretär Richter rechnet mit dem Beschluss des Gesetzesentwurfs am 6. März. Eventuell solle es Möglichkeiten zum „G8 im G9“ geben. Was zusätzlichen Lehrstoff betrifft, ist kein neues Fach Wirtschaft angestrebt, aber „hier und da“ solle es Profilbildungen geben, etwa ökonomische Grundbildung im Rahmen von Politikunterricht stärker berücksichtigt werden, auch naturwissenschaftliche „MINT“-Fächer und die Digitalisierung quer durch alle Lehrpläne.

„Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Überarbeitung der Lehrpläne.“ Ein Verzicht auf aufwendig dokumentierte Förderpläne, mehr Sozialarbeiter, praxisnahe Stoffvermittlung – Verbesserungsvorschläge von Kölner Lehrern nahm Richter am Ende zur Prüfung mit nach Düsseldorf.

Rundschau abonnieren