Akteur der Stadtwerke-AffäreHarald Kraus soll Job bei Stadtwerken Dortmund erhalten

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Noch in Köln: Harald Kraus (links).

Noch in Köln: Harald Kraus (links).

Köln – Einer der Hauptakteure der Kölner Stadtwerke-Affäre steht vor dem Sprung nach Dortmund: Der Vorsitzende des Betriebsrates der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), Harald Kraus, soll Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) werden – zumindest nach dem Willen der dortigen Arbeitnehmer. Er würde auf Manfred Kossak folgen. Kraus, 53, sagte der Rundschau: „Ich freue mich auf die Aufgabe.“ Er betonte aber: „Es ist ein offenes Verfahren und nicht abgeschlossen.“

Kraus war einer der Hauptakteure der Stadtwerke-Affäre

Seiner Aussage nach hat eine Findungskommission der Gewerkschaft Verdi sich auf ihn geeinigt, nun müsse am 28. Mai die Verdi-Nominierungsversammlung und später der DSW21-Aufsichtsrat am 9. Juli noch zustimmen. Die 21 in der Abkürzung bezieht sich auf das 21. Jahrhundert. Kraus sagte: „Es war ein sehr anspruchsvolles Auswahlverfahren, es handelt sich dabei nicht um die Versorgung abgehalfterter Leute.“ Der Job ist sehr gut dotiert, „es ist finanziell lukrativ, aber ich finde die Aufgabe reizvoll“.

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Wie berichtet, ist SPD-Mitglied Kraus einer der Hauptakteure der Stadtwerke-Affäre im April 2018 gewesen. Damals scheiterte die Berufung des früheren SPD-Fraktionschefs Martin Börschel zum Geschäftsführer der Kölner Stadtwerke (SWK). Eine Ausschreibung für den neuen Millionen-Job gab es nicht, und es war auch nicht klar, ob es den Posten braucht. Kraus hatte den Deal im Vierer-Ausschuss des Aufsichtsrates mit eingefädelt. Letztlich platzte der Deal, Börschel trat als SWK-Aufsichtsratschef zurück, Kraus übernahm und war über Wochen im Fokus, bis ihm Garrelt Duin (SPD) im September folgte.

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Stadtwerk-Affäre „war anstrengend, hat aber keine Rolle gespielt“ beim Abgang

Laut eigener Aussage flüchtet Kraus nicht wegen der Affäre. „Es war anstrengend, hat aber keine Rolle gespielt.“ Er glaubt aber, dass die „Dortmunder unter anderem dadurch auf mich aufmerksam geworden sind“. Der Zeitpunkt des Wechsels ist noch unklar. Kraus betonte, dass er seine Pläne transparent und früh darlegen wollte, deshalb hat er einen Aushang bei der KVB gemacht. „Wir wollen nicht die Fehler machen wie andere“, sagt Kraus, möglicherweise eine Anspielung auf die SWK-Affäre.

Der gelernte Energieanlagenelektroniker ist seit 1990 bei der KVB, seit 2002 im Betriebsrat. Wer ihm bei KVB und SWK nachfolgt, ist laut Kraus unklar.

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