Hebammen-TeamNeues Geburtshaus für Lindenthal geplant

Lesezeit 2 Minuten
Hebamme Corona

In Corona-Zeiten ist die Zahl der Hausgeburten und die Nachfrage nach Geburtshäusern gestiegen.

Köln – Bereits Ende Mai hat ein Team aus Fachfrauen den gemeinnützigen Verein „Lindenthaler Geburtshaus“ gegründet, die Hebammen Sandra Murn und Linda Beuth sitzen im Vorstand. Der erste Schritt zu einem zweiten Geburtshaus in Köln ist damit getan. Die Eröffnung ist für 2021 geplant, Standort soll Lindenthal werden. Räumlichkeiten seien bereits gefunden, sagt Sandra Murn der Rundschau. Noch sei der Planungsprozess aber nicht abgeschlossen. Ein Team aus Hebammen habe sich bereits formiert, das in dem neuen Haus zusammen arbeiten werde.

Seit 30 Jahren ist das Ehrenfelder Geburtshaus das einzige in der Domstadt. „Das Lindenthaler Geburtshaus steht auf gar keinen Fall in Konkurrenz zu uns“, sagt Anja Pascher, die fachliche Leitung des Ehrenfelder Hauses. „Es ist eine tolle Ergänzung. Wir freuen uns, den Frauen endlich eine Alternative anzubieten. Der Bedarf ist definitiv da: Wir haben schon immer eine lange Warteliste.“ Mehr als 5000 Kinder wurden in dem Hebammengeführten Haus in Ehrenfeld bereits geboren. Das Prinzip: Die Frauen bekommen eine Eins-zu-Eins-Betreuung von einer freiberuflichen Hebamme, während der Schwangerschaft, zur Geburt und im Wochenbett (siehe auch Text links).

Lindenthal auf Platz zwei der Geburtenzahlen

Den aller Wahrscheinlichkeit nach richtigen Standort haben sich die Gründerinnen des Geburtshauses mit Lindenthal schon mal ausgesucht: Der Bezirk zählt zu den kinderreichsten in Köln. Im Jahr 2019 belegte Lindenthal kurz nach dem Bezirk Mülheim den zweiten Platz bei der Zahl der Geburten. 1585 Kinder wurden 2019 im Bezirk Lindental geboren – das sind fast 14 Prozent aller Neukölner.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gründen kann sich ein Geburtshaus ganz unabhängig von der Stadtverwaltung. Erst nach einer Inbetriebnahme unterstehe es einer vorgeschriebenen Kontrolle des Gesundheitsamtes, so eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage der Rundschau. „Es wundert mich fast, dass das nicht längst jemand in Köln gemacht hat“, sagt Anja Pascher vom Ehrenfelder Geburtshaus. „Das war längst überfällig.“

Rundschau abonnieren