Hinkt Köln hinterher?Fragen und Antworten zur Nachverfolgung des Infektionsgeschehens
Köln – Zehn Prozent der 9900 Corona-infizierten in Köln haben bislang keinen Kontakt mit dem Gesundheitsamt gehabt. Das hat die Stadt Köln der Rundschau mitgeteilt. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick zur Nachverfolgung des Infektionsgeschehens.
Wie aktuell ist die Stadt bei der Nachverfolgung?
Sie hinkt bis zu knapp einer Woche hinterher – obwohl das Ziel 24 Stunden nach einem positiven PCR-Test ist. Innerhalb eines Tages will die Stadt die Infizierten kontaktieren, sie beraten, weitere Kontakte finden. Doch laut Stadt gibt es Stand Montagabend noch Menschen, die am 24. November einen positiven PCR-Test hatten, aber noch nicht vom Gesundheitsamt kontaktiert worden sind. Das war vorigen Mittwoch.
Die Stadt wird also immer schlechter bei der Nachverfolgung der positiv getesteten Menschen. Am 17. November hatte Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Nießen der Rundschau noch gesagt: „Das Gros bekommen wir hin. Ältere Infizierte werden derzeit bevorzugt informiert.“ Es könne aber auch mal bis zu drei Tage dauern. Daraus sind mittlerweile fünf bis sechs Tage geworden, eine Verdopplung. Vereinfacht gesagt: Die Stadt kommt nicht mehr hinterher.
Wie viele Menschen betrifft das?
Rund 900 Fälle. Zur besseren Einordnung: Aktuell sind etwa 9900 Kölner mit dem Corona-Virus infiziert, zehn Prozent davon sind also noch nicht durch die Stadt kontaktiert worden. Sie beruft sich auf die Landesregeln, sie schreibt: „Die positiv getesteten Personen sind aufgrund der Test- und Quarantäne-Verordnung des Landes NRW verpflichtet, sich in häusliche Isolierung zu begeben, ebenso deren Haushaltskontakte.“ Es kommt also auf die Eigenverantwortung an.
Was heißt das für das Infektionsgeschehen?
Dass die Kontrolle schlechter ist als geplant. Das teilt die Stadt so auch mit, sie schreibt: „Eine Kontrolle des Infektionsgeschehens ist natürlich bei tagesaktueller Bearbeitung durch die Beratung der Einzelpersonen deutlich besser möglich.“
Bessert sich das in den nächsten Tagen?
So ist zumindest der Plan, ob es klappt, ist aber offen. Die Verwaltung teilt mit: „Die Bearbeitungskapazität wird derzeit durch Neueinstellungen von Mitarbeitenden gesteigert.“ Die Verwaltung lässt die Frage unbeantwortet, wann sie den Stapel der rund 900 Fälle tatsächlich abgearbeitet hat. Derzeit sind rund 900 Personen in der Kontaktnachverfolgung der Stadt eingesetzt, 54 extra eingesetzte Soldaten kommen noch dazu.
Gibt es genügend Testzentren?
Die Stadt sagt: ja. Demnach gibt es aktuell 654 Teststellen, davon sind 427 an Arztpraxen angegliedert, 44 an Apotheken, dazu kommen 183 private Testzentren. Täglich können in Köln 69 127 Tests durchgeführt werden. Die Verwaltung sagt: „Wir verzeichnen wieder täglich eine starke Zunahme an neuen Teststellen.“ Das Angebot steigt also wieder.
Wann starten die neuen kleinen Impfzentren?
Die mal angedachte Einrichtung dauerhafter städtischer Impfzentren in den neun Stadtbezirken, unter anderem Bezirksrathäusern, ist zunächst ausgesetzt. Die Stadt schreibt der Rundschau dazu: „Wir setzen derzeit auf flexible mobile Impfangebote in den Stadtteilen.
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Oftmals werden dafür als Standorte auch die Bezirksbürgerämter genutzt, aber nicht immer.“ Das war unter anderem in Nippes der Fall. Aktuell liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 355,2, tags zuvor stand sie bei 313,5. Von den 351 Intensivbetten in Köln sind noch 31 frei. Knapp 14 Prozent der Betten sind mit Corona-Patienten belegt, das entspricht 48 Menschen, 24 davon werden beatmet.