Historisches Archiv KölnStadtarchiv-Interim soll öffentlichen Lesesaal erhalten

Lesezeit 2 Minuten
Erst ab 2021 ist das neue Historische Archiv am Eifelwall/Luxemburger Straße nutzbar. Im Hintergrund das Justizzentrum.

Erst ab 2021 ist das neue Historische Archiv am Eifelwall/Luxemburger Straße nutzbar. Im Hintergrund das Justizzentrum.

Köln – Das Historische Archiv der Stadt Köln soll auch in der neuen Übergangsheimat für ein- bis eineinhalb Jahre möglichst einen Lesesaal für die Öffentlichkeit haben. Das teilte eine Sprecherin der Stadt am Freitag der Rundschau mit. „Der Lesesaal gehört zu den Bedarfsanforderungen des Archivs“, sagte sie. Ob er umsetzbar ist, hängt davon ab, welches der fünf in Frage kommenden Häuser die Stadt als Nachfolger für den aktuellen Standort am Heumarkt anmietet. Das ist noch nicht entschieden.

Burkhard von der Mühlen, Vorsitzender des Vereins der Freunde des Historischen Archivs, hatte zuvor über den Lesesaal gesagt: „Es gibt ganz klare Signale, dass im Augenblick nur Büroflächen möglich sind.“ Der Verein unterstützt das Archiv mit Geld- und Sachspenden, er hatte am Freitag erneut den bevorstehenden Auszugs des Archivs aus dem Haus der Handwerkskammer kritisiert. Es müsse eine akzeptable Lösung herbeigeführt werden, um wahrnehmbar zu sein. Am Heumarkt existiert ein Lesesaal für Besucher samt Ausstellungsflächen.

Neubau kann erst 2021 genutzt werden

Wie berichtet, war das Archiv nach dem Einsturz des früheren Gebäudes am Waidmarkt am 3. März 2009 in das Haus der Handwerkskammer gezogen, doch dort müssen die Mitarbeiter Ende 2019 raus, weil die Kammer sanieren will. Da der Neubau des Archivs samt Rheinischem Bildarchiv am Eifelwall/Luxemburger Straße erst 2021 genutzt werden kann, braucht es erneut eine Interimsheimat – und zwar für nur ein- bis eineinhalb Jahre.

Alles zum Thema Henriette Reker

Zur Kritik hatte Baudezernent Markus Greitemann im November gesagt: „Der Umzug ist nicht schön für die Mitarbeiter und wir hätten es gerne ohne Zwischenumzug gemacht, aber das ist nicht machbar.“ Es sei wirtschaftlich nicht darstellbar. Man hat laut Sprecherin nicht ohne Not eine mögliche Verlängerung zu gleichen Konditionen verstreichen lassen.

Brief von der Oberbürgermeisterin nicht angekommen

Von der Mühlen sagte: „Die Mitarbeiter sind eh schon total demotiviert.“ Er warf der Stadtspitze vor, dass sie auf keines der Schreiben geantwortet habe. Laut der Sprecherin hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker aber geantwortet, darin heißt es: „Die späte Antwort auf Ihr Schreiben vom 13.11.2018 bitte ich zu entschuldigen. Es war mir jedoch wichtig, vor einer finalen Rückmeldung auch persönlich alle in meinen Händen stehenden Mittel für eine Verlängerung des Mietvertrages auszuschöpfen.“ Der Brief sei rausgegangen. Doch von der Mühlen hat ihn laut eigener Aussage noch nicht erhalten.

Rundschau abonnieren