Idee für die Kölner KVBVerkehrspolitiker fordern konzentrischen Netzplan

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Der runde Netzplan des Designers Benedikt Schmitz.

Der runde Netzplan des Designers Benedikt Schmitz.

Köln – Zuspruch für seinen „runden“ Netzplan hat Benedikt Schmitz zahlreich erfahren. Die Resonanz auf einen ersten Rundschau-Artikel dazu war groß. In den sozialen Medien gab es viel Lob, die Berliner Verkehrsbetriebe riefen an. Allein die KVB zeigten sich zurückhaltend. Ja, die Beteiligung der Kölner an einer Umfrage dazu sei groß gewesen, aber da sei es ja nicht nur um den Plan gegangen. Und ja, übersichtlich sei er schon, aber er beinhalte ja nicht alle Linien im Verkehrsverbund. Bedenken über Bedenken. Doch jetzt haut die Politik auf den Tisch. In einer Vorlage für den heute tagenden Verkehrsausschuss fordern Grüne, CDU, FDP und Volt, dass gefälligst der runde Netzplan in die eckigen Schaukästen und Flyer kommt.

Mehr Übersicht

Ralph Sterck von der FDP bringt es auf den Punkt: „Der konzentrische Netzplan ist einfach übersichtlicher.“ Seine Fraktion hat den Antrag auf die Beine gestellt. Ihm schlossen sich schnell weitere Fraktionen an, denn: Köln ist auf einen Blick zu erkennen. Die Orientierung fällt leicht, während es beim jetzigen Netzplan der KVB zumindest Übung und den Finger braucht, um die richtige Linie zum gewünschten Ziel zu finden. Bevor Sterck mit einem Antrag die politische Keule auspackte, hatte er bei der KVB mal angefragt. „Wir überlegen noch“, sei die Antwort gewesen. „Gut“, habe er sich da gedacht, „machen wir als Ratspolitiker dem Betrieb aus dem Stadtwerkekonzern mal Dampf.“

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Die Zurückhaltung des Verkehrs-Betriebs kennt der Designer Benedikt Schmitz nur zu gut. Der konzentrische Netzplan ist ein Ergebnis seiner Bachelor-Arbeit, über die Kundenfreundlichkeit des KVB-Designs. Von Anfang an habe man sich dem Plan gegenüber „sehr bedeckt“ gehalten. Und sogar noch ein bisschen mehr. Schmitz überlegte, den runden Netzplan als Crowdfunding-Projekt – also mit Hilfe von finanziellen Beteiligungen – selbst herauszugeben. „Da gab es auf Seiten der KVB starke rechtliche Bedenken, da ich ja für meinen Plan die selben Farben verwenden würde wie im jetzigen Plan.“

Somit habe er sich sehr gefreut, als die FDP bei ihm angerufen und sich interessiert nach dem Projekt erkundigt habe. Und nun der Antrag im Verkehrsausschuss: „Es ist sehr schön zu sehen, dass es jetzt mit meinem Netzplan voran geht.“

Damit das auch wirklich geschieht und die KVB das Vorhaben nicht mit langer Leitung still und heimlich aufs Abstellgleis schiebt, ist der Antrag von Grünen, CDU, FDP und Volt gleich als Dringlichkeitsantrag gestellt worden.

Designer soll mitwirken

Jedoch, in dem Antrag der Parteien wird der Entwurf von Schmitz nur beispielhaft genannt. Nicht, dass sich nachher jemand anders der Idee bemächtigt und der junge Designer Abseits steht. „Nein, das soll auf keinen Fall passieren“, versichert Sterck. Der konzentrische Netzplan werde unbedingt mit Benedikt Schmitz realisiert. Das werde notfalls in dem Antrag nochmals nachgeschärft.

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