Im Windschatten von KasallaFabian Kronbach: „Kölsch ist meine erste Fremdsprache“

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In Kneipen wie hier im Alt Poller Wirtshaus hat Fabian Kronbach längst seine Fans. Für die nächste Karnevalssession ist der 30-Jährige schon ausgebucht.

In Kneipen wie hier im Alt Poller Wirtshaus hat Fabian Kronbach längst seine Fans. Für die nächste Karnevalssession ist der 30-Jährige schon ausgebucht.

Köln – Fabian Kronbach (30) war ganz oben, als seine Musikkarriere einst begann. Als Jugendlicher stöberte er damals auf dem Speicher seiner Großeltern und entdeckte inmitten von Kisten eine alte Gitarre. „Mein alter Musiklehrer hat mir das Instrument dann gestimmt und mir die ersten Griffe gezeigt“, erinnert sich Kronbach. Später lernte er noch Klavier. Heute hat er eine Band, die so heißt wie er.

Auf ihrer „Supermann-Tour“ haben die Musiker nun im Alt Poller Wirtshaus gespielt, es war die achte von zehn Stationen. Auch in der Ubierschänke und im Gaffel am Dom hat Kronbach schon musiziert. „Inzwischen kennen mich die Wirte in den Kneipen, das hilft schon bei den Auftrittsanfragen“, stellt der Musiker fest. Sein Bekanntheitsgrad ist rapide gestiegen, nachdem Kasalla ihn voriges Jahr mit auf Deutschlandtour genommen hat.

Nachwuchs-Sieger bei Loss mer singe

Selbst auf der Bühne zu stehen war ursprünglich nicht das große Ziel von Kronbach. Vor einigen Jahren hat er kölsche Lieder geschrieben und sie etablierten Bands angeboten. Namen nennt er nicht. Doch niemand wollte die Stücke spielen. Statt sie zu spielen, ermutigten sie ihn, selber mit den Songs auf die Bühne zu gehen. Den Ratschlag hat er beherzigt. Vor drei Jahren schaffte er es auf Anhieb ins Finale des „Kölsche Musik Bänd Kontest“. 2016 wurde sein Lied „Du bes wie du bes“ im Radio gespielt, voriges Jahr gewann seine Band das Nachwuchscasting bei „Loss mer singe“. Und dann rief auch noch Kasalla an.

Fabian Kronbach ist ein smarter Typ, Dreitagebart, freundliches Lächeln, Ring im Ohr. Am Gymnasium in Troisdorf hat er 2007 Abitur gemacht, später studierte er an einer Privatschule Musikproduktion. „Zur Beruhigung meiner Eltern habe ich noch einen kaufmännischen Beruf gelernt“, sagt er und lächelt. Aber warum singt er Kölsch und nicht Hochdeutsch oder Englisch, wie so viele andere Musiker auch? „Kölsch ist meine erste Fremdsprache, im englischen fehlt mir das Sprachgefühl“, erklärt er.

Ausgebucht für nächste Karnevalssession

Die Lieder von den Bläck Fööss waren für Kronbach zur Schulzeit der erste Kontakt zur kölschen Musik, bis heute hört er gerne BAP und Brings. Zu seinem eigenen Repertoire gehören rund 20 Songs, das Debütalbum lässt noch auf sich warten. Als Visitenkarte der Band fungiert derweil die Videoplattform Youtube, wo mehrere Lieder zu sehen sind. Auch ein professionelles Musikvideo hat Kronbach erstellen lassen.

Für die nächste Karnevalssession ist die Band für mehrere Auftritte gebucht, für Kronbach bedeutet dies eine logistische Herausforderung, denn er muss einen Band-Transporter für die Ausrüstung organisieren und Techniker, die möglichst schnell Auf- und Abbau erledigen. Und das alles kostet Geld. Bei ihren Konzerten übernehmen die Musiker die Vorarbeiten selbst. So ist das, wenn Bands auf der Startrampe stehen und darauf hoffen, sich mit einem Hit einen Höhenflug zu verschaffen. Aber die Konkurrenz ist groß. Vor allem in Köln. „Die Latte liegt sehr hoch. Das ist Fluch und Segen zugleich“, meint Kronbach. Die Herausforderung hat er längst angenommen.

Das nächste Konzert gibt Fabian Kronbach mit seiner Band am Dienstag, 2. Oktober, im „Joode Lade“, Lindenstraße 62, 50674 Köln. Beginn ist um 20 Uhr. Eintritt frei.

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