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Impfstoff-Verteilung für Kölner BrennpunkteErst in einigen Tagen entscheidet das Land

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Ansturm für den kleinen Pieks: In der Zentralmoschee ließen sich am Wochenende mehr als 3000 Menschen impfen.

Köln – Gleich bei zwei Veranstaltungen sind sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Montag begegnet. Zunächst im Tanzbrunnen bei der Eröffnung des Deutschen Präventionstags, kurz darauf im Historischen Rathaus. Laschet hat dort den Europäischen Handwerkspreis erhalten, wozu ihm Reker auch anständig gratuliert hat. Doch sie fragte  den Landeschef auch, warum die Lieferung des versprochenen Impfstoffs für das Pilotprojekt in den Infektions-Brennpunkten bislang ausgeblieben ist.

Aktion in Chorweiler und Meschenich soll weitergehen

Eine befriedigende Antwort konnte auch Laschet nicht liefern, immerhin soll er zum Telefon gegriffen haben. Auf Anfrage der Rundschau teilte das Gesundheitsministerium des Landes  mit, dass die Stadt wohl noch ein paar Tage länger wird warten müssen, bevor die Impfaktion in den Sozialräumen mit hohem Infektionsgeschehen fortgesetzt werden kann. Das weitere Vorgehen werde „in den nächsten Tagen fixiert“, heißt es. Das Ministerium werde die Verteilung des Impfstoffs auf verschiedene Kommunen mit einem gesonderten Erlass regeln. Denn inzwischen haben neben Köln nahezu alle großen Städte in NRW Interesse an dem Projekt bekundet – darunter auch Düsseldorf. Vorige Woche hatte das Ministerium auf Rundschau-Anfrage mitgeteilt, diese Woche stünden für die Impfaktion in den Brennpunkten des Landes insgesamt 33.000 Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson zur Verfügung.

In einem Appell an die Landesregierung hatte Andrea Blome, Leiterin des Kölner Krisenstabs, kürzlich den Bedarf von 50.000 Impfdosen für die Aktion angemeldet. Begonnen hatte die Impfung am Montag voriger Woche in Chorweiler, an vier Tagen waren dort insgesamt 2666 Menschen  geimpft worden. Am Kölnberg in Meschenich konnten am Freitag und Samstag immerhin 441 Impfungen erfolgen. In beiden Stadtteilen soll die Aktion fortgesetzt werden, sobald es wieder Impfstoff gibt. Fünf weitere Brennpunkte stehen auf der Liste der Stadt (wir berichteten). Wie groß das Interesse ist, war erst am Wochenende bei der Impfaktion in der Ehrenfelder Zentralmoschee zu beobachten. Insgesamt sind dort 3204 Menschen geimpft worden.

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