In Harald Schmidts altem StudioDiese neue Late Night Show kommt aus Köln

Lesezeit 3 Minuten
Warner_1

Philip Simon will das Konzept der „Late Night Show“ mit Hilfe der Warner Brothers Germany wiederbeleben. 

Köln – „Warum muss es denn immer so kompliziert sein“, fragte sich Philip Simon nicht nur während der Lockdowns in der Pandemie. „Dabei kann man doch mit ganz einfachen Mitteln gute Unterhaltung im Wortsinn produzieren.“ Der Moderator, Kabarettist und Autor – momentan unter anderem gerade unterwegs in den „Mitternachtsspitzen“ im Alten Wartesaal – ist ein bekennender Fan der amerikanischen Late-Night-Shows. „Eine Theke, nette Atmosphäre, gute Gäste – das reicht doch“, sagt er.

Hier entstanden schon die Harald-Schmidt-Show und „TV total“ 

Allerdings nicht steril vorproduziert im Studio, sondern abends, unverfälscht aus einer guten Location. Was könnte sich besser anbieten als das „Ruby Ella Hotel“, das ehemalige Capitol am Hohenzollernring. Ein geschichtsträchtiger Ort, sowohl die Harald-Schmidt-Show wie Stefan Raabs „TV total“ wurden hier zumindest zeitweise produziert. „Es ist ja alles da, das Studio, die Bar – man müsste einfach mal fragen“, dachte sich Simon und stieß dankenswerter Weise sofort auf breite Unterstützung beim „Ruby Ella“.

Klassischerweise sucht man nun Produzenten und vor allem einen Sender, der das Ganze ausstrahlt. Den Produzenten hat man in den Warner Brothers Germany schnell und unkompliziert gefunden, die der Idee sofort etwas abgewinnen konnten. Beim Sender aber geht das Team einfach den umgekehrten Weg: Zunächst einmal produzieren, bei Youtube einstellen – und dann hoffen, dass jemand aus der Fernsehbranche darauf anspringt. Vier Folgen sind zunächst geplant, den Auftakt machen am Samstag, 23. Oktober, Herr Schröder, Jacky Feldmann und Vickie Blau.

Einzig so richtig „late“ ist die Night nicht

Die Location sei „einfach genial“, meint Philip Simon. Eigentlich schon komplett eingerichtet – das kleine Studio wurde als Reminiszenz an vergangene Tage beibehalten und dient nun als Hotel-Kulisse –, mitten im Zentrum gelegen, sozusagen der ideale Ausgangspunkt für weitere Touren danach. Denn so richtig „late“ ist die Night dann doch nicht, um halb neun soll es losgehen und in etwa eine Stunde dauern. Als „Barkeeper der guten Laune“ will sich Simon da präsentieren. „Ich mache den Grüßaugust, lasse besondere Ereignisse der vergangenen Woche Revue passieren und leite über zu unseren Gästen.“ Wobei der Begriff „Grüßaugust“ dann doch stark untertrieben sein dürfte, schließlich ist er nicht erst seit den „Mitternachtsspitzen“ für bissige Kommentare und Pointen bekannt.

Allzu politisch will Simon die Sache nicht angehen, auch wenn sich das „nicht immer vermeiden lassen wird“. Eher als simple, aber gute Unterhaltung, „back to the roots: Wir treffen uns in einer Bar und es wird nett“. Mit echtem Publikum, ohne künstliches Warm-up und Applaus-Aufforderungen aus dem Off.

Wäre natürlich schon schön, wenn ein Sender oder Streaming-Dienst auf das Konzept anspringen würde, sagt Simon. Denn auch wenn mit Warner jemand die Produktion übernimmt, der sich in dem Bereich bestens auskennt und einen „ordentliche Drive da reinlegen kann“ – die Idee, die bisher geplanten vier Folgen zu erweitern und daraus eine regelmäßige Institution werden zu lassen, schwebt immer mit im Hinterkopf.

Karten gibt es umsonst, aber nur mit Voranmeldung online. Außerdem gilt „2G“, also nur geimpft oder genesen.

Rundschau abonnieren