Köln – Es wird immer unwahrscheinlicher, dass der weltweit größte Onlineversandhändler Amazon ein Sortierzentrum mit bis zu tausend Arbeitsplätzen im Industriepark Nord baut. Denn Oberbürgermeisterin Henriette Reker treibt den Verkauf der städtischen Fläche im Industriepark an die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) voran.

Reker schreibt in einer nicht-öffentlichen Vorlage für den Wirtschaftsausschuss: „Die Stadt steht einem potenziellen Verkauf an die HGK daher grundsätzlich positiv gegenüber und wird mit der HGK in Verhandlungen über diese Flächen treten.“

HGK-Chef kündigt 500 Arbeitsplätze an

Beide Unternehmen wollen das Areal direkt am Umladeterminal. Dort verlädt eine HGK-Tochterfirma vom Lastwagen auf die Bahn und umgekehrt. Eine angebotene Ersatzfläche weiter nördlich hat ein Amazon-Unterhändler abgelehnt. Reker schreibt: „Die Stadtverwaltung befindet sich weiterhin in Gesprächen mit Amazon, um Lösungsmöglichkeiten auszuloten.“ Ein Beteiligter beziffert die Chance auf nahe „null Prozent“. Amazon antwortete nicht auf Anfrage.

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Wie die Rundschau exklusiv berichtet hatte, favorisiert die Verwaltung unter anderem die HGK als Käufer, weil sie an dem Unternehmen beteiligt ist. Die HGK will das Terminal ausbauen und Logistikhallen schaffen. Laut des HGK-Vorstandsvorsitzenden Uwe Wedig gibt es noch kein konkretes Datum, „aber wir werden es jetzt auf jeden Fall angehen“.

Vor allem die Frage der Arbeitsplätze spielt eine Rolle. In einem internen Papier ist die Rede von nur 70 Arbeitsplätzen, die die HGK schaffen will – hunderte weniger als Amazon. Wedig sagte: „Ich weiß nicht, woher die Zahl kommt. Wir werden rund 500 Arbeitsplätze schaffen – ausschließlich dauerhaft und nachhaltig.“ (mhe)