140 Lehrende geimpftKölner Schule organisiert unkonventionelle Impfaktion

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Impfaktion Ulreforte

Dr. Timo Knoop impft die Schulsozialarbeiterin Jessica Bresser

Köln-Innenstadt – Das Frage war denkbar einfach. Warum sollen 70 Lehrerinnen und Lehrer zu 70 Ärzten fahren, um sich ein drittes Mal gegen Corona impfen zu lassen, wenn das alles viel weniger zeitraubend geht? Die Antwort war noch simpler: Viel klüger ist es, wenn ein Arzt zu 70 Lehrerinnen und Lehrern fährt. So geschehen am Berufskolleg Ulrepforte. 140 Dosen verimpfte dort Dr. Tim Knoop, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin mit Praxis an der Neusser Straße. 70 an das Lehrpersonal an der Ulrepforte, die restlichen 70 an Lehrerinnen und Lehrer vom Berufskolleg Kartäuserwall und vom Richard-Riemscheid-Berufskolleg. Die hatte man informiert und eingeladen.

Impfquote von fast hundert Prozent an Kölner Schule

Manfred Stommel-Prinz hatte das Ganze eher unkonventionell angeleiert. „An der Schule meiner Tochter hat Dr. Knoop das auch gemacht. Da hab ich ihn einfach mal gefragt. Und er hat zugesagt.“ Wolfgang Linder, Leiter des Berufskollegs Ulrepforte, lobt sein Kollegium. „Wir haben hier eine Impfquote von fast hundert Prozent. Nur einer ist nicht geimpft. Der darf nicht aus medizinischen Gründen.“ Auch der Schulleiter bekommt im Berufskolleg die Booster-Spritze.

Unter den Schülerinnen und Schülern vermutet er zehn bis 15 Prozent Ungeimpfte. Druck werde auf die nicht ausgeübt. „Aber sie müssen sich, wenn sie in Vollzeit bei uns sind, dreimal in der Woche testen lassen.“ Dankbar sei das Kollegium für die Impfaktion, sagt der Schulleiter. Man lebe schließlich in einer Zeit der Zumutungen. „Es ist schon sehr anstrengend sechs Stunden mit Maske zu lehren. Man muss viel lauter sprechen und versteht viel schlechter. Häufig müssen die Kolleginnen und Kollegen die Schülerinnen und Schüler ermahnen, die Masken aufzusetzen.“ Wenn jetzt wieder die Maskenpflicht gilt, hätten das Kollegium und die allermeisten Schülerinnen und Schüler bestimmt nichts dagegen.

Jessica Bresser, Schulsozialarbeiterin am Berufskolleg Kartäuserwall, steht in der Schlange und findet nur lobende Worte für die Aktion: „Das wurde alles perfekt und schnell organisiert. Keine langen Wege, keine langen Wartezeiten.“

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