Geplatzter Realschul-Umzug in KölnDie Schüler sind wütend, die Eltern geschockt

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Wieder verzögert sich der Umzug der Realschule am Rhein

Köln – Kurz vor den Sommerferien erreicht die Schulgemeinschaft der Realschule am Rhein mal wieder eine Hiobsbotschaft: Der für die Sommerferien geplante Umzug vom alten Schulgebäude in der Niederichstraße im Kunibertsviertel in den Neubau in der Bildungslandschaft Altstadt-Nord kann aufgrund von Problemen mit dem Einbau der Belüftungsanlage nicht stattfinden. Statt das neue Schuljahr im neuen Gebäude beginnen zu können, müssen die Schüler nun zunächst noch etwas länger mit dem alten Bau vorlieb nehmen.

Für die Schule stellt diese Ankündigung ein leidiges Ritual dar: Ursprünglich war der Umzug bereits in den Sommerferien des vergangenen Jahrs, zum Beginn des Schuljahrs 2019/20, geplant gewesen – wurde dann jedoch zunächst auf die Herbstferien verschoben, dann auf die Osterferien 2020 und schließlich auf die bevorstehenden Sommerferien.

Umzug vier Mal verschoben

Somit verschiebt sich der Umzug aktuell zum vierten Mal, wie auch Schulleiterin Anja Dietz bestätigte. Die Probleme mit der Belüftungsanlage sind dabei nicht neu: Schon im März habe die Gebäudewirtschaft als Bauherrenvertretung dem mit dem Einbau der Belüftungstechnik beauftragten Unternehmen kündigen müssen, so die Verwaltung der Stadt Köln. Dies hatte bereits zur Verschiebung des Osterferientermins geführt. Dies war bereits die vierte Kündigung des Vertrages mit einem Subunternehmen im Baufeld B der Bildungslandschaft, wo neben dem Neubau der Realschule auch eine neue Kita, ein Mensa- und Ateliergebäude, sowie ein Studienhaus neu entstehen, während die denkmalgeschützte Freine-Grundschule saniert wird.

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Zuvor war bereits dem Tiefbauer, dem Estrich- und dem Bodenleger gekündigt worden – wegen Insolvenz oder schlechter Leistungen. Die Stadt ist der Ansicht, dass sich darin der seit Jahren anhaltende Fachkräftemangel bemerkbar macht. Durch die Verzögerungen sei der Zeitplan mit den Folgegewerken aus dem Tritt geraten, wodurch auch die erneute Verschiebung unumgänglich geworden sei.

Wütend und geschockt

Die Geduld von Schülern und Eltern ist derweil inzwischen deutlich strapaziert. „Die Kinder sind ziemlich wütend und auch die Eltern sind geschockt. Wir kommen uns langsam veräppelt vor“, so die Elternvertreterin Petra Steffens, Mutter einer Fünftklässlerin, „vor allem aber, weil diese Verschiebungen immer so kurzfristig bekannt gegeben werden.“

Das Umzugsunternehmen sei bereits bestellt und erste Kartons gepackt worden. „Man muss doch frühzeitig absehen können, wenn es wieder Verzögerungen gibt“, so Steffens. Ein Lichtblick sei, dass zumindest die im gleichen Schulgebäude untergebrachte Grundschule zum neuen Schuljahr ausziehen könne. „Dann gibt es wenigstens keine Platzprobleme.“

Angeblich keine Provisorien 

Auch die Stadt Köln geht davon aus, dass am alten Standort keine weiteren baulichen Provisorien benötigt werden – unter Umständen müsse ein weiterer Satz Klassenraummöbel angeschafft werden, dies könne jedoch kurzfristig erfolgen. Der Umzug ist nun in den kommenden Herbstferien geplant – sofern keine weiteren Bauverzögerungen auftreten. 

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