Haus am FriesenplatzNeues Hochhaus in Köln in der Warteschleife

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Grafik Hochhaus am Friesenplatz

Die Entscheidung über ein neues Büro-Hochhaus von bis zu 99 Metern Höhe am Friesenplatz fällt nach Stand der Dinge nicht so schnell: Die Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Sabine Pakulat (Grüne), hat die Unterlagen samt Entscheidungsvarianten von der Tagesordnung der Sitzung am 11. März genommen. Auf die Frage nach dem Grund sagte Pakulat: „Weil es dazu noch keine politische Einigung gibt.“ Demnach sind sich Grüne und CDU als designierte Partner des neuen Ratsbündnisses mit Volt uneinig, wie hoch am Friesenplatz gebaut werden darf. Der Investor, ein Joint Venture aus Quantum Immobilien und Proximus Real Estate, äußerte sich auf Nachfrage nicht.

Pakulat: „Das ist Wunschdenken der Investoren“

Schon vergangenen Sommer hatte die Kölner Politik die Entscheidung wegen der Höhen-Frage vertagt. Das leer stehende Haus an der Adresse Hohenzollernring 62 misst 39 Meter, zwei Varianten sahen einen Neubau von 67 oder 99 Meter vor, der Investor wollte die Maximalvariante, die Stadtverwaltung wollte die kleinere prüfen (wir berichteten). Pakulat sagte: „Dabei handelt es sich um Wunschdenken der Investoren. Ich bin nicht gegen Hochhäuser, ich bin ein Fan, aber alles an seiner Stelle. Und die Ringe sind kein angemessener Platz. Wir haben für die Stadt zu sorgen und nicht für das Wohlbefinden der Investoren.“ Diese Höhen sind laut Pakulat weder im Ring- noch im Höhenkonzept hinterlegt, schon 39 Meter seien eine Ausnahme. Das Höhenkonzept sieht in der Innenstadt keine Neubauten höher als 22,50 Meter vor.

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Der Fall passt in die Diskussion um Hochhäuser, zuletzt hatte die Versicherung DEVK Pläne für ein 145-Meter-Haus an der Zoobrücke präsentiert. Doch Baudezernent Markus Greitemann betonte, auf das neue Höhenkonzept warten zu wollen, das könnte allerdings noch ein oder zwei Jahre dauern. Es betrachtet ein größeres Gebiet und soll festlegen, wo wie hoch gebaut werden darf. Die Verwaltung hatte 2020 zum Friesenplatz aber mitgeteilt, dass die Arbeit am Konzept noch dauere. „Bis dahin können und sollen nicht alle geplanten Investitionen brach liegen – besonders im konkreten Fall des Leerstands am Friesenplatz.“

Pakulat will auf das Konzept warten, „außer die Fraktionen einigen sich“. Doch danach sieht es nicht aus, CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz hält ein Haus für möglich, das sich am gegenüberliegenden Ring-Karree orientiert (siehe Bild). „Das ist angemessen für eine Großstadt und für den Standort.“ Pakulat hingegen hält einen erneuten 39-Meter-Bau für machbar.

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