Kugeln durchschlagen HaustürRocker rettet sich vor Schüssen in Kölner Altstadt

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Eine Kugel durchschlug die Haustür am Thürmchenswall. 

Köln – Scherben liegen auf dem Gehweg, in der gläsernen Tür eines Mehrfamilienhauses am Thürmchenswall in der Altstadt klaffen zwei Löcher. Auch durch ein Fenster im Hochparterre haben Unbekannte in der Nacht zu Samstag mindestens einen Schuss abgefeuert. „Nach ersten Erkenntnissen gehen wir von einem Rockerhintergrund aus“, heißt es im Polizeipräsidium. Gegen 1.30 Uhr hatte ein Anwohner die Polizei alarmiert.

Die Schüsse galten offenbar einem Mann (31), der nach Rundschau-Informationen Kontakte zu der Rockergruppierung Hells Angels haben soll und wegen verschiedener Delikte bereits polizeibekannt ist. Hinweise auf die Täter gibt es bislang nicht. Der 31-Jährige war den Schüssen wohl nur mit viel Glück entkommen. Laut Polizei hatte er es gerade noch geschafft, sich im Hauseingang in Sicherheit zu bringen. Den Angriff überstand er unverletzt, die Polizei hat jedoch eine Mordkommission eingerichtet.

Nicht der erste Fall dieser Art

Mehrfach war es in der jüngeren Vergangenheit zu Schussabgaben auf offener Straße gekommen. Im September hatte sich deshalb ein Mitglied der Hells Angels vor Gericht verantworten müssen. Er wurde wegen illegalen Waffenbesitzes und Führens einer Waffe zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, die Schüsse auf einen Kontrahenten konnten ihm nicht nachgewiesen werden. Im November 2018 war in Ostheim ein Mann niedergeschossen und schwer verletzt worden.

Kurz darauf hatte eine wilde Schießerei an der Altenberger Straße nahe des Breslauer Platzes für Schlagzeilen gesorgt. Im Büro eines Steuerberaters waren sich dort ein Rocker der Hells Angels und ein Mitglied der Bandidos begegnet – den verbalen Anfeindungen im Büro waren Schüsse auf der Straße gefolgt. Der einstige Chef der Bandidos war hierfür zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Erst diesen Sommer war der Mann in Marbella mit internationalem Haftbefehl festgenommen worden, die spanische Polizei hatte ihn jedoch kurz darauf wieder entlassen. Die Konflikte zwischen den Gruppen schwelen seit Jahren, es geht unter anderem um die Vorherrschaft im Drogenmilieu. (tho)

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