Kommentar zur Nord-Süd-FahrtIn Köln werden scheinbar lieber kleine Brötchen gebacken

Lesezeit 1 Minute
Die Nord-Süd-Fahrt ohne Autos

Die Nord-Süd-Fahrt ohne Autos

  • Die CDU fordert eine Machbarkeitsstudie für ihren Plan, die Nord-Süd-Fahrt zu untertunneln.
  • Grüne und SPD sind dagegen, und wollen den Bereich mit kleineren Maßnahmen umgestalten.
  • Bisher ist die Tunnel-Lösung auch immer an finanziellen Fragen gescheitert, mittlerweile könnten aber andere Förderungen zur Verfügung stehen.

Köln – Der Kölner Lokalpolitiker schaut gerne über den Tellerrand. Und das ist eigentlich gut so. In anderen Städten wird bestaunt, was architektonisch, stadtplanerisch und verkehrstechnisch so alles möglich ist. Doch kaum zuhause angekommen, bekommt der Kleingeist wieder Oberhand. Dabei bräuchte es endlich mal ein paar große Würfe, um in dieser Stadt Bausünden vergangener Jahre zu beheben und der Attraktivität Raum zu geben.

Eine Delegation von Ratsmitgliedern reiste nach Wien, schaute sich dort Flaniermeilen und einen vorbildlichen ÖPNV an. In Rotterdam wurde vor moderner Architektur und Wasserbussen mit der Zunge geschnalzt. Und zuhause, im Schatten des Doms? Dort werden lieber kleine Brötchen gebacken. Seit Jahrzehnten geht die Klage, die Nord-Süd-Fahrt sei eine Schneise durch die Stadt. Die Zerrissenheit der Altstadt durch die Rampe der Deutzer Brücke und die Cäcilienstraße wird beweint.

Doch sollen diese beiden Narben der Innenstadt durch Tunnelbauwerke wegoperiert werden, wird zurückgeschreckt. Dann lieber ein paar Bäumchen und ein paar Fahrradstreifen – und ab und zu mal eine Reise in eine schöne Stadt.

Rundschau abonnieren