Interview mit ModeratorinLaura Wontorra erzählt von ihrer Lieblingssportart Golf

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Schlagfertig: Laura Wontorra beim Golfspielen im Spanien-Urlaub.

  • Für RTL moderiert Laura Wontorra unter anderem Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft
  • Wenn es der Alltag zulässt, spielt sie gerne Golf.
  • Über ihren aktuellen Lieblingssport sprach Simon Westphal mit ihr.

Sie kommen gerade aus dem Urlaub zurück. Haben Sie viel Golf gespielt? Lauta Wontorra: Wir waren bei meinem Vater in seinem Haus in Spanien. Da wo er wohnt, das ist ein richtiges Golf-Mekka. Da haben wir trotz der Hitze sehr viel mit der Familie gespielt. Auf dem Golfplatz und zu Hause am heimischen Pool waren die einzigen Orte, an denen man ohne Maske seien durfte. Deswegen haben wir das sehr genossen.

Seit wann spielen Sie Golf?

Gelernt habe ich es sehr früh, so mit 13 oder 14. Von 18 bis 28 habe ich dann zehn Jahre nicht gespielt. Vor drei Jahre habe ich gemeinsam mit meinem Mann wieder angefangen und es macht wieder sehr viel Spaß.

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Wer war damals Ihr Lehrer?

Meine Eltern haben im Urlaub immer sehr viel gespielt, da sind wir als Kinder immer mitgekommen. Irgendwer hat uns dann mal einen Kinderschläger in die Hand gedrückt. Weil es im Kindergolfkurs nur Schläger für Rechtshänder gab, spiele ich jetzt immer noch rechts, obwohl ich Linkshänder bin.

Warum haben Sie jetzt wieder so viel Spaß am Golfen?

Ich wollte mich einfach mal wieder sportlich betätigen. Früher habe ich Tennis gespielt und ich habe Golf gespielt. Da habe ich mich für Golf entschieden.

Ist Golf überhaupt Sport?

Der anstrengendste Sport ist es sicherlich nicht. Aber wenn man kein Golfcart hat, dann legt man gut Kilometer zurück auf einer 18-Loch-Runde. Für einen Profisportler ist das jetzt nicht so schlimm. Für mich, zu Fuß bei 35 Grad und 18 Loch, ist das schon sportlich.

Golf ist wahrscheinlich die Sportart mit den meisten Vorurteilen. Wie sieht’s zum Beispiel hiermit aus: Golf ist ein Sport für alte Leute.

Es ist einfach ein Sport, den man sehr lange betreiben kann. Deswegen können das auch noch viele ältere Leute machen. Aber es ist auch ein Sport für junge Leute. Gerade bei uns im Golfclub sind so viele Jugendliche, die so geiles Golf spielen. Das macht so viel Spaß, denen zuzuschauen. Für mich ist Golf eine Sportart, die jede Generation ausüben kann, weil es weniger auf die Kraft ankommt, dafür aber auf Technik und Können.

Weiter geht’s mit folgendem Vorurteil: Golf ist nur was für abgehobene, reiche Leute?

Absolut nicht. Es ist natürlich eher ein teurer Sport. Bei Sportarten, bei denen man viel Equipment braucht wie Surfen oder Motorsport, da kommen solche Vorurteile natürlich schnell auf den Tisch. Ansonsten ist es ein Sport, den jeder machen. Das Equipment kann man sich ja auch überall leihen.

Hier mein Lieblingsvorurteil: Golfer tragen karierte Hosen.

Ja, auch. Aber nicht nur. Es gibt inzwischen sehr stylische Golf-Klamotten, auch von sehr jugendlichen Marken. Ich zum Beispiel liebe meine Golf-Sachen, weil ich da auch mal ganz bunt unterwegs bin und man da ganz viel machen kann. Ich finde Golf-Klamotten klasse. Aber auch die karierte Hose gibt’s noch, ich finde die cool. In Berlin würden da wahrscheinlich die Hipster mit rumlaufen.

Kennen Sie noch mehr Vorurteile?

Ne, gar nicht. Ich empfinde Golf einfach als Sport, der unheimlich viel Spaß macht.

Ist Ihr Mann auch immer dabei?

Nicht immer. Er hatte jetzt gerade eine Verletzung. Da war er ein bisschen eingeschränkt. Aber wenn er Zeit hat, kommt er gerne mit. Als Profisportler hat er das natürlich sofort drauf gehabt.

Wer ist der bessere Spieler?

Puh, kann man gar nicht so genau sagen. Bei mir steht auch gar nicht so der Wettbewerb im Vordergrund, sondern der Spaß. Wenn man einen schönen Tag hat, und Golf dauert ja auch sehr lange, dann sind wir da auch beide sehr glücklich drüber.

Was für ein Handicap haben sie?

Da ich nie Zeit habe, Turniere zu spielen, habe ich auf meiner Handicap-Karte immer noch eine 54 stehen. Das ist Platzreife. Ich würde aber sagen, dass ich schon besser spiele als das. Eine 36 traue ich mir schon zu.

Ist denn ein Turnier geplant?

Ja, das würde ich schon gerne mal machen. Aber das hängt immer von der Zeit ab. Manchmal nehme ich mir was vor, dann kommt wieder etwas dazwischen. Das ist in unserem Job nicht so leicht.

Aber auch wenn es Ihnen um den Spaß geht: Ein bisschen Ehrgeiz, sich zu verbessern, haben Sie doch bestimmt auch.

Ja klar. Das sehe ich nach dem Motto: Übung macht den Meister. Ich nehme jetzt nicht unbedingt einmal in der Woche Trainerstunden, sondern versuche regelmäßig über den Platz zu gehen. Dann spiele ich auch mal nur neun Löcher oder gehe auf die Driving Range.

Wenn Sie in den Urlaub fahren, suchen sie den Urlaubsort auch danach aus, ob man dort Golf spielen kann?

Nein, das war jetzt bei unseren letzten beiden Urlauben der Fall weil mein Mann es auch ein bisschen besser lernen wollte. Wir waren im Winter auf Mauritius, da war ein Golfplatz direkt am Hotel. Jetzt wollten wir einfach nach Spanien, weil wir uns sicher fühlten, zu meinem Vater konnten und nicht ins Hotel mussten. Dass da viele Golfplätze drum herum waren, war ein schöner Nebeneffekt.

Kriegt man Golf auch im normalen Alltag unter?

Kann man schon. Bei einem Turnier dauern 18 Loch bestimmt fünf, sechs Stunden. Wenn man zu zweit schnell spielt, kann man es auch in vier schaffen. Aber es ist schon zeitaufwendig.

Wo kann man in Köln und Umgebung gut Golf spielen gehen?

Wir spielen viel im Kölner Golfclub, wobei ich auch schon im Golfclub Gut Lärchenhof gespielt habe. Da kommt man allerdings auch schlecht rein, wenn man da niemanden kennt.

Zur Person

Laura Wontorra, geboren am 26. Februar 1989 in Bremen, hat in Köln Medienmanagement mit dem Schwerpunkt PR und Kommunikation studiert.

Nach ihrem Volontariat beim Fernsehsender Sky, wechselte sie zu Sport1, wo sie als Moderatorin und Fieldreporterin im Bereich Fußball eingesetzt wurde.  Seit 2017 ist sie für die RTL Group tätig.

Dort moderiert sie seit der Saison 2017/18 die Sendung „100% Bundesliga“, die Montagsshow der Fußball-Bundesliga auf dem Spartensender Nitro.  Außerdem kommt sie bei den  Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zum Einsatz.

Auch außerhalb des Sport-Berichterstattung hat Wontorra in der Fernsehlandschaft Fuß gefasst. Seit 2016 moderiert sie gemeinsam mit Frank Buschmann die Spielshow „Ninja Warrior Germany“, seit diesem Jahr zudem die Vox-Kochshow „Grill den Henssler“.

Seit November 2016 ist Wontorra mit dem Fußballprofi Simon Zoller (VfL Bochum, bis 2018 1.FC Köln) verheiratet. Ihr Vater ist Fernseh-Sportmoderator Jörg Wontorra (71). (sim)

Ich hatte das Glück, dort einmal mit den Gofus zu spielen. Das ist eine Golfvereinigung von ehemaligen Fußballern. Aber unser Haus- und Hofplatz ist der Kölner Golfclub.

In amerikanischen Filmen nutzen die Leute Golf immer zum Netzwerken. Auch schon mal gemacht?

Ja, total. Gerade wenn ich mit den Gofus auf Turnieren bin, dann sind da viele mittelständische Unternehmer, ehemalige Fußballer oder Sportdirektoren. Da habe ich schon aus jedem Job-Bereich Leute kennengelernt.

Golf ist also eine sehr gute Kontaktbörse?

Das trifft aber auch auf jeden Sport zu. Sport ist einfach etwas, was die Leute sehr verbindet. Deswegen ist das nicht nur meine private Leidenschaft sondern auch meine Job-Leidenschaft geworden.

Ist so ein Tag auf dem Golfplatz ein actionreicher Ausflug oder eher etwas Entspannendes?

So viel Action ist da gar nicht. Es soll einfach Spaß machen und die Familie näher zusammen bringen. Es ist einfach schön, eine Aktivität zu haben, wo man viel Zeit miteinander verbringen kann und das Handy mal fünf Stunden in der Tasche bleibt.

Schauen Sie auch professionelles Golf im Fernsehen?

Ja, ich finde das wahnsinnig beruhigend. Auch die ganzen Golf-Kommentatoren haben da eine wahnsinnig geile, beruhigende Stimme. Ich liebe das, auch über mehrere Stunden. Es ist auch ein großer Traum von mir, mal live beim Ryder Cup dabei zu sein.

Wäre es auch ein Traum, Golf mal als Moderatorin zu begleiten?

In Deutschland ist das natürlich eher schwer. Ansonsten bin ich da mit unserer Volks.

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