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Der normale WahnsinnEinsatzkräfte ziehen erste Bilanz zum Karnevalsauftakt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Jeck wird von Einsatzkräften gestützt und später von den Sanitätern versorgt.

Ein Jeck wird von Einsatzkräften gestützt und später von den Sanitätern versorgt.

Köln – Der Auftakt des Straßenkarnevals war am Donnerstag für Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr wieder ein Großeinsatz. Die Zülpicher Straße war dabei ein Brennpunkt für die Arbeit der Rettungskräfte. Wie bei vielen anderen Einsätzen in der Pandemie wurden auch am Donnerstag Helfer mit Gegenständen beworfen.

Los ging es schon kurz vor Mittag, als die ersten Flaschen auf der Partymeile flogen. Später warfen Feiernde dann lau Stadt Getränkedosen auf die Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Die Kräfte waren zu einem Einsatz wegen einer Ruhestörung an der Heinsbergstraße gerufen worden. Hilfe brauchten das Ordnungsamt und Sicherheitskräfte am frühen Nachmittag an der Einlasskontrolle an der Engelbertstraße/Ecke Beethovenstraße: Um der Menschenmassen Herr zu werden, bat das Ordnungsamt die Polizei an einem Zugang um Unterstützung. Es bestand die Gefahr, dass die Feierenden den Kontrollpunkt überlaufen würden, teilten die Einsatzkräfte mit.

In Zahlen

Über 1000 Polizisten waren am Donnerstag im Einsatz, dazu kamen 400 Kräfte von Ordnungsamt und Sicherheitsdiensten.

Alles zum Thema Zülpicher Straße (Köln)

150 Einsätze zählte die Feuerwehr bis zum Nachmittag. Für Aufregung sorgte an der Dasselstraße kurzfristig eine größere Rauchentwicklung. Es stellte sich am Ende heraus: Es war Disco-Nebel, der aus einer Wohnung drang. An der Beethovenstraße musste die Kölner Feuerwehr eine in einem Aufzug eingeschlossene Person befreien. (ta)

„Wir können nicht ausschließen, dass Menschen unkontrolliert in den Partybereich gekommen sind“, sagte ein Polizeisprecher. Dabei geht die Behörde von Einzelpersonen und nicht einer größeren Anzahl von Menschen aus. In den sozialen Medien kursieren außerdem Videos, auf denen Feiernde ohne Kontrolle in den Partybereich gelangt sein sollen. Es durften nur Personen in den Bereich, die einen 2G-Impfstatus vorweisen können. Am Barbarossaplatz konnten Autos zeitweise nur mit Hilfe der Polizei passieren, weil zu viele Menschen kreuz und quer über die Straße liefen. Eine Warteschlange war so lang, dass die Menschen mitten auf der Straße standen.

Auch der Bahnverkehr in diesem Bereich wurde blockiert, weil immer wieder Feiernde über die Schienen liefen. Die Polizei hatte schon in den Mittagsstunden mitgeteilt, „dass die Innenstadt vollläuft“. Damit war eher nicht der Alkoholpegel gemeint, sondern auch hier die Zülpicher Gegend.

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Die Bundespolizei musste am Nachmittag am Bahnhof Köln-Süd zwei Mal die Gleise sperren, weil Menschen als Abkürzung zu ihren Zügen über die Schienen liefen. „Durch eine schnelle Sperrung konnten wir Schlimmeres verhindern“, sagte eine Sprecherin.

Mit herausragenden Einsätzen musste sich die Polizei zunächst nicht beschäftigen. Ein nackt durch die Innenstadt laufender Mann machte Ärger und wurde in Gewahrsam genommen, sonst gab es die üblichen karnevalstypischen Einsätze – Taschendiebe, Sachbeschädigungen und betrunkene Jecke.

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