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Funkenbiwak am Neumarkt10.000 Jecke wärmen sich mit Stippeföttche und Ähzezupp auf

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Rot-weißes Gewimmel: Wenn die Funken aufmarschieren, darf natürlich auch Tanzmarie Judith Gerwing nicht fehlen.

Köln – „Das Wetter macht uns gar nichts aus, wir haben die Sonne im Herzen“, verkündeten unisono die Damen einer als Hühner kostümierten Truppe in bester Feierlaune. Wie rund 10.000 andere Jecken waren die Freundinnen aus Poll trotz des grauen Himmels und eisiger Temperaturen am Samstag zum Neumarkt gepilgert, wo die Roten Funken ihr traditionelles „Funkenbiwak“ abhielten.

Die Sitzung unter freiem Himmel soll an den ersten Rosenmontagszug von 1823 erinnern, der auf dem Neumarkt stattfand. Das Wort Biwak stammt aus dem Französischen, bedeutet so viel wie „Feldlager“.

Tanzpaar wurde gefeiert

Nachdem pünktlich um halb elf die Stadtkapelle Köln aufgespielt hatte, marschierten die verschiedenen Traditionscorps auf. Neben den Gastgebern, die ihr frisch gekürtes „Tanzpaar der Session“ – Funkemarie Judith Gerwing und Tanzoffizier Pascal Solscheid – gebührend bejubeln ließen, waren unter anderem auch die Blauen Funken und die Altstädter mit von der Partie.

Alles zum Thema Henriette Reker

Während auf der Bühne die Gardisten beim „Stippeföttche-Tanz“ ihre Hintern aneinander rieben (der Tanz entstand als Persiflage auf das Soldatentum der preußischen Besatzer im 19. Jahrhundert), hielten sich die Jecken vor der Bühne beim gemeinsamen Schunkeln warm. Bands wie Lupo heizten dem Publikum zusätzlich ordentlich ein und sorgten für Stimmung. Auch ein Schlag „Ähzezupp“ (Erbsensuppe) für drei Euro wärmte zwischendurch wieder auf. Wer ein Kölschglas der Roten Funken erwarb, durfte es anschließend beliebig oft mit Freibier auffüllen lassen.

„Erbsensuppe, Kölsch und Karneval! Was braucht man mehr, um glücklich zu sein?“, schwärmte Gerd Brümmel, der mit einer Truppe Piraten zum Biwak gekommen war. Auf der Bühne feierte in rot-weißer Uniform auch „Funkin“ Agrippina Courage alias Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Rote Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold moderierte die dreistündige Sitzung, bei der natürlich auch der Auftritt des Trifoliums nicht fehlte.

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