Kein SelbstläuferDem Köln-Marathon mangelt es noch an Anmeldungen

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Ein Läufer beim Köln Marathon 

Köln – Durchhaltevermögen ist eine Kernkompetenz, wenn es um die Bewältigung eines Marathonlaufs geht. Alles rausholen müssen derzeit auch die Veranstalter großer und kleiner Volksläufe, denn die Branche ist nach der Corona-Pandemie in die Krise gerutscht. Derzeit haben sich 14.000 Athletinnen und Athleten für den Generali Köln-Marathon am 2. Oktober angemeldet. Das sind nur etwas mehr als halb so viele Anmeldungen wie zum gleichen Zeitpunkt des Jahres 2019, also vor Ausbruch der Pandemie. „Für das veränderte Anmeldeverhalten gibt es vielschichtige Gründe. Die Rahmenbedingungen sind schwierig“, stellt Marathon-Geschäftsführer Markus Frisch fest.

Zwei Jahre Ausfall wegen Corona-Pandemie

Normalerweise war Ende August bereits der Halbmarathon mit rund 15.000 Starterinnen und Startern ausgebucht. Nachdem die Laufveranstaltung zwei Jahre in Folge aufgrund der Pandemiebeschränkungen abgesagt werden musste, haben sich bislang 9150 Menschen für die Halbdistanz angemeldet. Für die Marathon-Anmeldung haben sich 3670 Läuferinnen und Läufer entschieden. Hinzu kommen nochmal 1180 Anmeldungen für den Staffel-Wettbewerb.

Triathlon am 4. September

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Anmeldungen sind für die Premiere des Carglass Köln-Triathlon eingegangen. Nun läuft der Endspurt bei den Anmeldungen für die Großveranstaltung am 4. September mit Schwimmen, Radfahren und Laufen auf drei unterschiedlich langen Distanzen. Die Anmeldung ist noch bis Samstag, 3. September, möglich. Geschwommen wird im Deutzer Hafenbecken und im Rhein.

Die Krisen dieser Zeit wirken sich auch im Sport aus. Angesichts von Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise sind die Veranstalter mit der Zahl der Anmeldungen „sehr zufrieden.“ In früheren Zeiten brachte es der Kölner Triathlon noch unter Veranstalter Uwe Jeschke auf mehr als 4000 Teilnehmer. Damals fand der Triathlon am Fühlinger See statt. „Wir glauben an unsere drei großen Events mit Radrennen, Triathlon und Marathon“, sagt Marathon-Sprecher Jan Broniecki hoffnungsvoll. (rom)

„Egal ob 14 000 oder 20 000, am 2. Oktober wird gelaufen! Und jeder, der noch mitmachen möchte, ist herzlich willkommen“, bekennt Frisch. Er hofft auf viele kurzentschlossene Teilnehmende. Doch derzeit scheint sich die Theorie des Laufveranstalters Holger Wesseln von der Agentur „Pulsschlag“ zu bestätigen. „Die Kunden warten nicht ab. Meiner Ansicht nach gibt es sie nicht mehr“, hatte er im Frühjahr befürchtet und einen Anmelderückgang zwischen 30 und 50 Prozent bei Läufen in ganz Deutschland beobachtet.

Ein Selbstläufer ist auch die Ausrichtung kleinerer Veranstaltungen nicht mehr. Am 18. September lädt die LLG Nordpark zum 32. Mal zum Lauf „Rund um den Fühlinger See“, bislang haben sich erst 160 Menschen angemeldet. „Für die Planung ist das schwierig, denn wir Ehrenamtler wollen zumindest die Fixkosten wieder reinkriegen“, sagt Heijo Fetten, Vorstandsmitglied LLG Nordpark.

Beim Köln-Marathon fehlen nicht nur viele Läuferinnen und Läufer, sondern auch Helfende. „Der Personalmangel beschäftigt uns. Außerdem wird vieles teurer, das beschäftigt uns“, sagt Marathon-Chef Markus Frisch. Gesucht werden nun Gruppen, Schulklassen oder Vereine, die an Verpflegungsständen oder als Streckenposten helfen wollen. Belohnt werden sie mit einer Aufwandsentschädigung: Jacke, T-Shirt und Mütze des Ausstatters Puma.

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