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Keine KlageAnbau des Wallraf-Richartz-Museums soll 2023 eröffnen

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Zukunft: Zwischen Rathaus (links) und Wallraf-Richartz-Museum (WRM, rechts) soll der Anbau entstehen.

Köln – Der Zeitplan für den Anbau des Wallraf-Richartz-Museum (WRM) hat die erste Hürde genommen: Kein Wettbewerber hat den vereinbarten Vertrag zwischen der Stadt und dem neuen Generalplaner Christ & Gantenbein als unzulässig bezeichnet – dafür war vier Wochen Zeit, die Frist lief am Freitagabend aus. Das bestätigte die Stadt der Rundschau am Montag. In dem Haus an Obenmarspforten sollen ab 2023 weitere Bilder gezeigt werden, in der Blockrandbebauung Räume für Verwaltung und Politik entstehen.

Baudezernent Markus Greitemann strebt den Baubeschluss des Stadtrates für Sommer 2020 an, 2023 soll der Anbau gegenüber des WRM stehen. Diesen Zeitplan erneuerte Greitemann am Montag . Es ist ein Zeitplan, den Oberbürgermeisterin Henriette Reker gegenüber der Stifter-Witwe Marisol Corboud im März 2018 angekündigt hatte. Corboud sagte damals: „Das ist alles nur Geschwätz.“

Die Vergabe an Christ & Gantenbein war riskant, weil sie den Schweizer Architekten zusätzlich zu den Architekturleistungen auch die Generalplanung übertrug – ohne Ausschreibung. So wollte die Stadt Tempo machen, der Stadtrat nickte im April ab. Die Architekten erhalten 17,33 Millionen Euro. Eine Klage hätte einen weiteren Zeitverlust bedeutet.

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Die Geschichte um den Anbau auf dem Areal des früheren Kaufhaus Kutz ist lang: Ursprünglich hatte die Stadt Stifter Gérard Corboud 2001 die Erweiterung versprochen. 2013 hatte Christ & Gantenbein den Wettbewerb gewonnen, der das Design festlegte. In dem Haus sollen weitere Bilder von Corboud ausgestellt werden, denn das 2001 eröffnete WRM erwies sich als zu klein.

Eigentlich sollte ein Investor das Museum bauen, die Stadt wollte ihn verpflichten, Christ & Gantenbein zu engagieren. Darüber beschwerte sich ein Unternehmen und bekam 2016 Recht. Ende März zog Marisol Corboud aus Verärgerung 19 Bilder der Fondation Surpierre ab, weil es ihr nicht schnell genug ging. Anders als die Werke der Fondation Corboud sind sie keine ewige Leihgabe an die Stadt.

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