„Kann das nicht mehr alleine stemmen“Ende des Millowitsch-Theaters doch schon im März

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Es war seine Paraderolle: Willy Millowitsch und Sohn Peter im „Etappenhasen“.

Es war seine Paraderolle: Willy Millowitsch und Sohn Peter im „Etappenhasen“.

Köln – „Es wird keinen Etappenhasen mehr geben, mir tut das auch sehr leid.“ Das Ende kommt für Peter Millowitsch nun doch schneller als gedacht: Die Ära der Theater-Dynastie endet schon am 25. März 2018. Mit den letzten beiden Vorstellungen des Stückes „Et hät noch immer jot jejange“ fällt damit schon in knapp zwei Monaten für immer der Vorhang.

„Der WDR fehlt mir nicht nur finanziell, sondern auch in der Manpower“, sagte Peter Millowitsch gestern Abend der Rundschau. „Ich bin fast 70 und kann Kostüm und Requisite nicht mehr alleine stemmen.“ Das Geld und auch die Kraft reichten einfach nicht mehr. Seine Arbeit finanziere er derzeit mit seiner privaten Rente. „Und was mache ich, wenn das Geld aufgebraucht ist? Man muss ja auch schauen, wo man bleibt.“

Den Schmerz über das baldige Ende hört man Millowitsch an. „Ja, es tut weh“, sagt der 68-Jährige. „Aber ich bin ja nicht aus der Welt.“

Späterer Abschied geplant

Eigentlich hatte er geplant, die Geschichte des traditionsreichen Volkstheaters an der Aachener Straße erst mit der Spielzeit 2018/2019 und dem wohl bekanntesten Stück des Hauses ausklingen zu lassen. Statt des „Etappenhasen“, der Paraderolle von Peters Vater Willy Millowitsch, wird in der Volksbühne ab Dezember nun Christian Seeler, Ex-Intendant des Hamburger Ohnesorg-Theaters, das Stück „Tratsch im Treppenhaus“ mit Peter Millowitsch und Heidi Mahler in den Hauptrollen zeigen. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet.

Und was passiert mit den letzten Requisiten, die das Millowitsch Theater noch besitzt? „Die muss ich unters Volk bringen. Wenn die überhaupt jemand haben will“, sagt Millowitsch. Ob es aber einen Ausverkauf wie vor einigen Jahren geben soll, weiß er nicht.

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