Bauernmarkt 2.0Neues Konzept in Kölner Südstadt – „Marktschwärmerei“

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Im Gemeinschaftsgarten Neuland will Clara von Hartz-Möllmann die „Marktschwärmerei“ etablieren. Start ist am 1. Juni.

Im Gemeinschaftsgarten Neuland will Clara von Hartz-Möllmann die „Marktschwärmerei“ etablieren. Start ist am 1. Juni.

Köln – Es ist eine Art Wochenmarkt der Zukunft: Man bestellt Lebensmittel aus der Region bequem im Internet, holt sie aber einmal in der Woche selbst an einem zentralen Punkt in der Nachbarschaft ab – so dass man dem Bauern dabei auch noch kurz die Hand schütteln kann. „Marktschwärmer“ heißt das Konzept, das aus Frankreich stammt und bereits an mehr als 30 Orten in Deutschland praktiziert wird, unter anderem im Ehrenfelder „Colabor“.

Alternative für alle, die nicht aufs Land fahren können oder wollen

In der Südstadt, im Gemeinschaftsgarten Neuland, will nun auch Clara von Hartz-Möllmann den Internet-Bauernmarkt etablieren, der sich „Marktschwärmerei“ nennt. Die 40-Jährige, die vorher in der Werbebranche arbeitete, ist die Schnittstelle zwischen den Erzeugern – die sich oft keinen eigenen Marktstand leisten können – und den Kunden: „Viele möchten regionale und saisonale Lebensmittel einkaufen, haben aber keine Zeit aufs Land zu fahren oder auf den Wochenmarkt zu gehen.“

Deshalb kommt der Bauernhof in die Stadt – bringt aber nur das mit, was die Kunden vorher online geordert haben. „Es gibt immer Obst, Gemüse, Milch, Fleisch und Käse“, erklärt von Hartz-Möllmann. „Zusätzlich haben wir auch Wein oder Olivenöle oder fermentiertes Gemüse im Angebot.“ Im Schnitt legen die Produkte bis zum Neuland 23 Kilometer zurück. Den kürzesten Weg hat der Honig: Das „Bienwerk“ hat seine Imkerei in der Gemeinschaftsgartenanlage.

200 Menschen haben sich bereits für das Angebot in der Südstadt angemeldet: „Es sollen noch mehr werden“, so die Initiatorin. „Die Leute müssen sich an die neue Form des Einkaufens erst mal gewöhnen.“ Gestartet wird mit einer ersten „Marktschwärmerei“ am 1. Juni, danach können die Produkte jeden Donnerstag von 17.30 bis 19.30 Uhr im Neuland an der Alteburger Straße abgeholt werden.

Spontankäufe nicht möglich

Spontankäufe gehören allerdings nicht zum Konzept: Bestellt und bezahlt wird im Internet – bis spätestens dienstagabends. „Dann haben die Erzeuger Zeit, alles vorzubereiten. Einiges wird erst am Mittwoch vom Feld geerntet“, sagt von Hartz-Möllmann und verspricht humane Preise: „Obst und Gemüse sind hier sogar oft günstiger als auf dem Bio-Markt.“

marktschwaermer.de

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