Villa von Rosemarie TrockelZweistelliger Millionenschaden nach Feuer in Köln-Hahnwald

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Köln – Schock für die weltbekannte Künstlerin Rosemarie Trockel: Im Keller ihrer Künstler-Villa im Stadtteil Hahnwald ist am Montag ein Feuer ausgebrochen. Dies bestätigte die Polizei. Wie die Rundschau aus Ermittlerkreisen erfuhr, lagerten im Keller des Hauses mehrere wertvolle Kunstwerke, die Opfer der Flammen wurden. Die Kölner Polizei schätzt den entstandenen Schaden nach ersten Erkenntnissen auf einen zweistelligen Millionenbereich. Derzeit vermutet die Polizei einen technischen Defekt. Heute sollen die Brandermittler der Kölner Kripo den Brandort inspizieren, dies war gestern nicht möglich.

Wie zu erfahren war, entdeckte die Haushälterin das Feuer und rief die Einsatzkräfte. Als die Feuerwehrmänner am Haus waren, drang dichter Qualm aus dem Kellerbereich. Bevor die Kräfte in den brennenden Raum vorrücken konnten, kam es zu einer Durchzündung - von der Stichflamme wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Wegen der hohen Temperatur haben sich "Veränderungen an der Bausubstanz des Gebäudes ergeben", teilte die Feuerwehr mit. Ein Statiker untersuchte den Unfallort.

Rosemarie Trockel gilt als eine der berühmtesten Künstlerinnen der Gegenwart. Berühmt wurde sie in der 80er Jahren mit ihren Strickbildern. Ihr dies als bloße Masche auszulegen, wäre allerdings höchst unangemessen. Ironie und das Spiel mit dem Absurden sind aber immer eine beliebte Spielart der in Schwerte geborenen und in Leverkusen-Opladen aufgewachsenen Künstlerin geblieben. Ihren ganz eigenen Blick auf die Welt drückte sie mittels Objekten, Skulpturen und Installationen aus. Die 63-Jährige zog in den 70er Jahren nach Köln, wo sie an den Werkschulen studierte. Sie experimentierte und erklärte, bestärkt unter anderem von den Künstlerinnen Jenny Holzer und Cindy Sherman, die Weiblichkeit früh zu ihrem Thema.

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Seit 1998 ist Trockel Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf, 1999 war sie auf der Biennale in Venedig als erste Frau im deutschen Pavillon vertreten. Ihre Ausstellungen gelten als Wunderkammern und laden zu Entdeckungsreisen im Kabinett des Kuriosen ein. Ihre Bilder erzielen auf Auktionen Preise von bis zu fünf Millionen Euro. Trockel gilt als öffentlichkeitsscheu und lebt zurückgezogen. Sie ist Mitglied in der Akademie der Wissenschaft und Künste NRW und Gründungsmitglied der Kölner Akademie der Künste der Welt.

Im vergangenen Jahr wurde sie für ihre Ausstellung in Bregenz gefeiert. Sie selbst kündigte damals an, dass dies ihre letzte Ausstellung für sieben Jahre gewesen sein soll.

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