Köln – Nie mehr Wasserkästen in die Wohnung schleppen – viele Kunden hatten sich daran gewöhnt. Doch damit ist seit einigen Wochen Schluss. Das Unternehmen Flaschenpost, das Getränke aller Art direkt in Haushalte oder Firmen liefert, musste sein Liefergebiet einschränken. Das stößt manchen Kunden sauer auf.

Weit mehr als 100 Fahrzeuge, 15 000 Getränkekisten täglich und mehrere hundert Mitarbeiter reichten nicht aus, um alle Kunden getreu dem Unternehmensversprechen innerhalb von zwei Stunden weiter zu beliefern. „Wir sind in Köln unglaublich schnell gewachsen und beliefern nach nur einem halben Jahr im Markt mehr als 1000 Kunden jeden Tag. Dieses rasante Wachstum hat dazu geführt, dass es uns zurzeit nicht mehr möglich ist, die gesamte Nachfrage nach unserer Getränkelieferung innerhalb der versprochenen zwei Stunden zu bedienen“, sagt Christopher Huesmann von Flaschenpost auf Rundschau-Nachfrage.

Das Münsteraner Unternehmen kappte den Service im Kölner Süden wie etwa Rodenkirchen und in Teilen von Porz. Betroffen sind nach Huesmanns Angaben etwa zehn Prozent der Bestandskunden. Zurzeit werde aber daran gearbeitet, die Lieferlogistik auszubauen. „Wir suchen ein zweites Lager, auch um das Liefergebiet zu vergrößern“, sagt Huesmann dazu.

Zuwachs überraschte Lieferservice

Auch in Münster war es in der Anfangsphase zu Lieferengpässen gekommen. Die Flaschenpost war dort zum ersten Mal Ende 2014 aktiv, um zu testen, wie Huesmann es ausdrückt, ob das Serviceangebot, dem Kunden das Schleppen von Getränkekisten und die lästige Pfandrückgabe abzunehmen, angenommen wird. Daraufhin stellte das Unternehmen den Betrieb im Januar 2015 ein, im April 2016 gab es einen Neustart.

Dass es auch in Köln zu Engpässen kommen konnte, hätten die Macher von Flaschenpost nicht für möglich gehalten, waren sie doch in der Domstadt mit verbesserter Logistik gestartet. Doch kam es im Januar und Februar zu einem großen Zuwachs von Neukunden, der Lieferservice war nicht mehr für alle Stadtbezirke zu bewältigen. Wann wieder flächendeckend geliefert wird, kann Huesmann noch nicht sagen. Zwischenzeitlich baut das Unternehmen dennoch seinen Service auf andere Städte, unter anderem Düsseldorf, aus.