Köln-DeutzNeue Halle und Kongresszentrum der Messe sollen bis 2024 fertig sein

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Die Messe setzt auf Wachstum. Bis 2024 sollen die neue Halle 1plus (l.) und das Kongresszentrum Confex (r.) in Betrieb sein.

Die Messe setzt auf Wachstum. Bis 2024 sollen die neue Halle 1plus (l.) und das Kongresszentrum Confex (r.) in Betrieb sein.

Köln – In zwei Minuten rauscht die Zukunft vorbei. Kongresse, Firmen-Präsentationen oder ein stilvolles Abendessen. Alles im schnellen Wechsel in variabel zu nutzenden Hallen. Der Imagefilm, der auf dem Baufeld der Kölnmesse zu sehen war, illustriert, was den Chefs der Gesellschaft vorschwebt: mehr Flexibilität in modernen, digital ausgestatteten Hallen. Bis 2035 will die Messe das attraktivste innerstädtische Messegelände Europas schaffen. Ein Überblick:

Halle 1plus

Die Messe baut eine neue Halle! Es ist die erste Grundsteinlegung seit 2003, seit dem Bau der Nordhallen. Die Halle wird 10 000 Quadratmeter groß sein und Platz bieten für bis zu 4000 Teilnehmer. Ursprünglich war sie als reine Ausgleichsfläche geplant, nun soll sie als variabel zu unterteilende Halle eine wichtige Rolle bei der Anwerbung neuer Veranstaltung spielen. Die soll es ab 2021 geben. Es bauen JSWD-Architekten. Kosten: 62 Millionen Euro.

Confex

Der Star unter den Neubauten ist das Kongresszentrum: Confex soll die Lücke füllen, die viele in der Stadt im Veranstaltungssegment ausgemacht haben: eine Halle für 3000 bis 8000 Personen. „Damit haben wir die Möglichkeit, uns als Kongressstandort international zu profilieren“, schwärmt Messe-Chef Gerald Böse. Wie bei der Halle1plus wurde im Planungsprozess nachgesteuert, um die Halle durch einfache Umbauten an verschiedene Formate anpassen zu können: von der großen Betriebsversammlung über ein Werbeevent bis zum Ärztekongress.

Confex sollte parallel zur Halle 1plus gebaut werden, weil die Messe dafür die alte Halle 1 abreißen muss, diese aber aufgrund der hohen Auslastung im Betrieb braucht, beginnt der Bau erst, wenn nebenan die Schlüsselübergabe stattfindet: Beginn 2021. Drei Jahre später sollen die ersten Veranstaltungen stattfinden.

Terminal

„Wir bauen die Ost-West-Achse“, sagt Böse mit Blick auf die aufgeschobene Entscheidung zur neuen U-Bahn. Das Terminal, das zwischen Confex und Halle 1plus verläuft und West- und Ost-Eingang verbindet, ist der multifunktionale Boulevard zwischen den Hallen. Das Terminal soll die Wegführung erleichtern und die Verbindung mehrerer Hallen bei einzelnen Messen ermöglichen. Die Messe will Restaurants, Geschäfte und Ruhezonen einrichten.

Digitalisierung

Bis 2022 investiert die Messe 50 Millionen Euro in die Digitalisierung. Samsung war mit einem ganzen Team in Köln, um eine digitale Werbung und Wegführung auf Großflächen zu bringen. Bei der Gamescom war das erstmals zu sehen. 3,4 Millionen Euro flossen zudem ins digitale Verkehrsmanagement, das die Ströme des Lastverkehrs ordnen und aus dem Rechtsrheinischen heraushalten soll. Die Hälfte übernimmt der Bund in einem Förderprogramm.

Messe-Umgebung

Aufgeräumter, grüner, großzügiger: So soll die Deutz-Mülheimer-Straße künftig aussehen. Die Messe hat Pläne mit der Stadt entwickelt, die Arbeiten beginnen in der zweiten Hälfte dieses Jahres.

Finanzierung

700 Millionen Euro investiert die Messe bis zum Jahr 2035. Es ist das größte Investitionsprogramm der Gesellschaft. Dazu zählt die Sanierung der Althallen, die aus den 70er-Jahren stammen. 72 Millionen Euro fließen aktuell in die Erneuerung der Halle 10. Die Gesellschaft ist stolz darauf, dass sie die Bauten und Sanierungen aus Eigenmitteln finanziert. Bis zum Jahr 2024 sind 400 Millionen Euro durchfinanziert. „Wir bauen nur, was wir uns leisten können“, sagt Geschäftsführer Herbert Marner. 2018 wurde das Parkhaus an der Zoobrücke in Betrieb genommen.

Die Stadt Köln als Hauptgesellschafterin der Kölnmesse verzichtet im Gegenzug auf eine Ausschüttung der seit Jahren üppigen Gewinne (siehe Thema Seite 3). (mft)

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