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Kölner Johann-Bendel-RealschuleGeisterrad erinnert an tödlich verunglückten Lehrer

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Schüler der  9. Klasse der Johann-Bendel-Realschule und ihr Lehrer Ingo Bartels (M.) mit dem weißen Geisterrad.

Köln – Es war ein schwerer Schock für Schüler und Lehrer der Mülheimer Johann-Bendel-Realschule, als ein Mitglied des Lehrerkollegiums am 8. Januar mit seinem E-Bike verunglückte und zwei Monate später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Der 63-jährige Mathelehrer war an der Kreuzung Markgrafenstraße/Langemaß von einem Lkw überrollt worden.

Seinen Kollegen Ingo Bartels (42), Lehrer für Deutsch, Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften, ließ der tragische Unfall nicht los. Er hatte von den weißen „Geisterfahrrädern“ gehört, die der Fahrradclub ADFC an solchen Unfallstellen aufstellt, um an verstorbene Radfahrer zu erinnern, und schlug den Schülern seiner 9. Klasse vor, dies zum Thema einer Projektwoche zu machen.

„Die Schüler fanden die Idee sehr gut“, erzählt Bartels der Rundschau. Zuerst habe man sich das Geisterrad am Auenweg in Deutz angesehen, das an die 2015 bei einem illegalen Autorennen getötete Studentin Miriam S. (19) erinnert. „Wir haben zusammen die Texte gelesen, die an dem Rad angebracht sind, darunter ein Brief der Eltern. Dort lagen auch frische Blumen. Die Schüler hat das sehr betroffen gemacht“, so Bartels. Gemeinsam wurde dann ein Geisterrad weiß lackiert, das ein Kollege zur Verfügung gestellt hatte.

Am Donnerstagabend stellten Schüler und Lehrer das Rad gemeinsam an der Unfallstelle auf, legten Blumen ab und zündeten Kerzen an. Die vom ADFC unterstützte Aktion wurde mit Fotos dokumentiert.

„Dieses Geisterrad soll an unseren Kollegen erinnern und eine Mahnung an alle Autofahrer und Radfahrer für mehr Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr sein. Wir werden das Projekt bei unserem Schulfest am Samstag auf Plakaten vorstellen“, erläutert Bartels.

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