Kölner Mieterin wehrt sich gegen RäumungStreit um Schimmel in der Wohnung vor Gericht

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Das Landgericht in Köln

Köln – Mit einer Kundgebung haben Mieteraktivist Kalle Gerigk (Die Linke) und die Initiative „Solidaritätsnetzwerk“ am Dienstag vor dem Justizzentrum an der Luxemburger Straße auf eine Räumungsklage der Deutschen Wohnungsgesellschaft (Dewog) gegen eine Krankenschwester (37) aufmerksam gemacht. Seit 2015 klagt die Frau über massiven wiederkehrenden Schimmelbefall in ihrer Drei-Zimmer-Wohnung in der Stegerwaldsiedlung in Mülheim. Als der Schimmel nach einer angeblich professionellen Beseitigung im Jahr 2018 rasch zurückkehrte, minderte die Frau die Miete. Neben Flur, Küche und Bad ist vor allem das Kinderzimmer betroffen, das nicht mehr bewohnbar sein soll – der Sohn lebt seither bei den Eltern der Frau.

Richterin will ein unabhängiges Gutachten

Nach der Mietminderung kündigte die Deutsche Wohnungsgesellschaft (Dewog) – die über die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft (ASWG) im Besitz der Bistümer Köln, Aachen, Paderborn und Trier ist – den Mietvertrag wegen Mietrückständen und klagt nun vor dem Amtsgericht auf Räumung. Laut den Angaben des Klägeranwalts sei der Schimmelbefall auf falsches Heizen und Lüften zurückzuführen. Das belege auch ein von der Dewog in Auftrag gegebenes Gutachten. Die Richterin korrigierte allerdings, dass auch im „Privatgutachten“ von baulichen Mängeln die Rede sei und kündigte ein unabhängiges Gutachten an.

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Eine vom Dewog-Anwalt daraufhin geforderte Entscheidung allein über die Räumungsklage vor dem Hintergrund des „sehr belasteten Mietverhältnisses“ lehnte die Richterin ab: „Die Sache ist nicht entscheidungsreif.“ Für Anfang August wurde ein Beweisbeschluss angekündigt. (bks)

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