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Kölner NotdienstpraxenNeue Regelung – Adressen und Öffnungszeiten auf einen Blick

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Das Krankenhaus Holweide (Symbolbild)

Das Krankenhaus Holweide (Symbolbild)

Köln – Wenn Kölner ab Januar eine der Notdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) aufsuchen, ist das Krankenhaus von dort nie weit: Mit dem Umzug der Praxis in Chorweiler ans Heilig-Geist-Krankenhaus in Longerich und der Praxis in Mülheim ins Kalker Krankenhaus sind alle Notdienstpraxen an Kliniken angesiedelt. Damit entsprechen sie den Vorgaben für Nordrhein-Westfalen.

„Wir hatten vorher sechs Notdienstpraxen an Krankenhäusern und haben jetzt sechs Notdienstpraxen an Krankenhäusern plus zusätzlicher Zeiten am Wochenende am St. Vinzenz-Hospital“, diese Rechnung machte Dr. Jürgen Zastrow von der Kölner KV bei der Vorstellung der Neuordnung auf. Die Praxis am St. Vinzenz-Hospital in Nippes wollte die KV schließen; die Ärztekammer war dagegen (wir berichteten). Die Öffnung am Freitag von 13 bis 24 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 7 bis 24 Uhr ist der gefundene Kompromiss.

Viele Patienten in der Kölner Notaufnahmen

Die anderen sechs Praxen sind auch Montag, Dienstag und Donnerstag von 19 bis 24 Uhr besetzt – ab Januar auch die an der Uniklinik, die bisher nur bis 21 Uhr geöffnet war. „In der Nacht haben wir im Schnitt nur 3,7 Notfälle pro Standort“, erklärt Zastrow, „die übernehmen dann die Ärzte vom Krankenhaus für uns mit.“ Umgekehrt würden die niedergelassenen Ärzte der Notfallambulanz ein Mehrfaches an Patienten abnehmen, die keine stationäre Behandlung brauchen, aber dort außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Arztpraxen auftauchen.

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Im Idealfall werden sie schon bei der Anmeldung begutachtet und dann entweder in die Praxis oder in die Ambulanz weitergeschickt. So zum Beispiel in Kalk, wo die dort bestehende Notdienstpraxis „seit Jahren gute Arbeit macht“, sagt Zastrow. Wenn die Praxis in Mülheim zum 16. Dezember schließt, sollen nicht nur die Mülheimer Patienten nach Kalk kommen. Auch die Ärzte aus Mülheim behandeln vo da an in Kalk. Ein zweiter Behandlungsraum wird dafür hergerichtet.

Mit sechs Notdienstpraxen steht Köln bundesweit an der Spitze: Berlin und Hamburg haben jeweils zwei Notdienstpraxen, Düsseldorf nur eine. „Köln ist ausgesprochen verwöhnt“, sagt Frank Bergmann, Vorsitzender der KV Nordrhein. Nur zwei Notdienstpraxen für Köln hielte Zastrow nicht für ausreichend, aber: „Jedes Angebot produziert auch seine eigene Nachfrage.“ Gäbe es das Angebot in diesem Umfang nicht, würden Patienten nicht öfter im Krankenhaus landen, sondern eher in die normale Arztpraxis gehen. Die Versorgung der Patienten rund um die Uhr stellt die KV auch über die Rufnummer 11 6 11 7 sicher: Anrufer vermittelt sie an Partnerpraxen oder zum Hausnotdienst. Und stellt echte Notfälle zur 112 durch.

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